Gadernheim/Brandau. Mit der Spielgemeinschaft Brandau/Gadernheim kommt es in der Saison 2023/24 zu einer Premiere im Fußballkreis Bergstraße. Erstmals tritt ein Verein aus dem Fußballkreis Darmstadt im regulären Spielbetrieb der Bergstraße an. Dieser Schritt war nötig geworden, um die fußballerische Existenz beider Clubs zu sichern. Die KSG Brandau hätte in der anstehenden Runde in der Kreisliga A Darmstadt noch ein Team stellen können, der TSV Gadernheim hätte jedoch auf Grund von fehlenden Spielern keine Mannschaft mehr aufbieten können und den Spielbetrieb einstellen müssen.
„Das wollten wir natürlich verhindern“, erklärt Fritjof Altetiemann die Überlegungen, die zur kreisübergreifenden Spielgemeinschaft geführt haben. Unmittelbar vor dem Saisonstart ist sich der Abteilungsleiter der Gadernheimer Fußballer sicher, dass man alles richtig gemacht hat. „Die Trainingsarbeit läuft super, alle haben großen Spaß und sind mit Eifer bei der Sache, da entwickelt sich eine hervorragende Gemeinschaft.“
Das Risiko in Sachen Spielgemeinschaft war jedoch auch relativ gering, kennen sich beide Clubs doch schon seit vielen Jahren und betreiben eine erfolgreiche Jugendspielgemeinschaft. „Wir kennen uns gut, wussten, was auf uns zukommt, und so waren wir uns im Vorfeld sicher, dass dieser Zusammenschluss der zwei Clubs auf einem gesunden Fundament steht“, freut sich Altetiemann, dass bisher alles so reibungslos verläuft.
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Nominell zählt der Kader der Spielgemeinschaft, die mit der ersten Mannschaft in der Bergsträßer Kreisliga A und mit der Reserve in der Kreisliga C an den Start geht, etwas mehr als 40 Spieler. Von diesen nehmen in der Regel zwischen 30 und 35 Mann am Trainingsbetrieb teil. Für das Training verantwortlich sind Alexander Grod, Nico Pritsch und Tim Krichbaum.
Grod, der zuvor schon als Übungsleiter in Brandau in der Verantwortung stand, soll das A-Liga Team coachen. Pritsch, der bis zur Winterpause der letzten Saison beim TSV als Trainer tätig war, übernimmt die C-Liga-Mannschaft.
Aktuell steht noch nicht endgültig fest, welche Spieler für welche Mannschaft auflaufen werden. „Wir gestalten diesen Prozess bewusst offen, alle trainieren zusammen und jeder besitzt die gleiche Chance, sich für die erste Mannschaft zu empfehlen. Klar gibt es da Spieler, die sich als Führungsspieler herauskristallisieren und die einfach die nötige fußballerische Klasse mitbringen. Es gibt aber auch den ein oder anderen Kicker, der diese Chance nutzt und sich für mehr empfiehlt“, kann Altetiemann der aktuellen Situation nur positive Aspekte abgewinnen.
Sportlich hat man sich bei der Spielgemeinschaft zunächst kein echtes Ziel gesetzt, im Vordergrund steht die Findungsphase der beiden neuen Mannschaften. „Die Jungs müssen als Team zueinander finden. Dieser Prozess benötigt seine Zeit und vielleicht werden die Ergebnisse zu Beginn der Saison auch nicht unbedingt so sein, wie sich das mancher erhofft hat. Wir verfallen da aber nicht Hektik. Wenn sich die beiden Mannschaften dann aber gefunden haben, sollte in beiden Ligen ein einstelliger Tabellenplatz für uns möglich sein“, lässt sich der Abteilungsleiter dann doch noch ein sportliches Ziel entlocken.
Gut zwei Drittel des Kaders trugen in der vergangenen Saison noch das Trikot der KSG Brandau, ein Drittel stand in Diensten der TSV Gadernheim. Externe Neuzugänge hat die Spielgemeinschaft nicht zu vermelden, mit Leon Himken, Andre Sanardzic, und Louis Manske wechseln drei Spieler von den A-Junioren der Jugendspielgemeinschaft in den Seniorenbereich und suchen dort ihre Chance.
Konstantin Brau (SKG Bickenbach) war in der zurückliegenden Saison noch Spielführer der Brandauer. Sein Abgang schmerzt ebenso wie der Weggang von Nikolas Tsilivarakos (SV Groß-Bieberau), der in der zurückliegenden Spielzeit noch als Torjäger der Brandauer Reserve in Erscheinung getreten ist.
Der Trainings- und Spielbetrieb soll wöchentlich zwischen Gadernheim und Brandau wechseln, damit man den Fans und dem Umfeld beider Clubs in gleichem Maße gerecht werden kann. Bei der SG Brandau / Gadernheim blickt man dem Saisonstart mit großer Vorfreude entgegen. Die Tatsache, dass man gleich mit einem Derby gegen die zweite neue Spielgemeinschaft der Spielklasse aus Lindenfels/Winterkasten in die Runde startet, sorgt für das „gewisse Kribbeln“ beim Liganeuling. „Wir freuen uns alle auf die anstehende Saison und hoffen, dass wir als Spielgemeinschaft eine Bereicherung für die Liga werden können“, traut es Fritjof Altetiemann beiden Teams der SG zu, eine gute Rolle spielen zu können. net
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