Bensheim. Hauptsache gewonnen, so lautete das Fazit von Moritz Brandt, Trainer des Handball-Bezirksoberligisten HSG Bensheim/Auerbach, nach dem 30:27 (19:11)-Erfolg beim Tabellenschlusslicht TGB Darmstadt. Zur Erinnerung: Die Darmstädter haben bislang einen einzigen Zähler auf dem Konto und den holten sie im Hinspiel bei der HSG. „Wir haben uns heute wieder nicht mit Ruhm bekleckert“, gab Brandt nach dem Sieg zu.
Dabei spielte Bensheim in der ersten Hälfte überzeugend, ließ dem designierten Absteiger keine Chance. Über 9:4 (16.) setzte sich die HSG auf 13:7 und 19:9 kurz vor der Pause ab. „Das war richtig gut und auch mit der nötigen Konsequenz“, fand der HSG-Trainer, der sich umso mehr über die zweiten 30 Minuten ärgerte. „Das waren wir einfach zu überheblich und haben uns fast selbst geschlagen.“ Doch er hob auch den positiven Aspekt des Abends hervor: „Wir haben den Fluch gegen die TGB besiegt. Nach dem Wie fragt nächste Woche niemand mehr.“ Nach dem 24:15 (38.) schmolz die komfortable HSG-Führung über 26:19 (44.) auf 26:24 (51.) zusammen. Darmstadt witterte seine Chance, schaffte den Anschluss zum 26:27 (55.), ehe zwei Treffer von Marc Friedrich und Fabian Raddatz zum 29:26 wieder etwas Sicherheit brachten. – HSG-Tore: Kuch (6), Raddatz (5), Herborn (4), Friedrich (4/1), Ehret (3), Wenner, Schader, Geier (je 2), Weihrich, Kleber (je 1).
MSG Lorsch/Einhausen – MSG Roßdorf/Reinheim 23:26 (9:14). Es war eine starke Leistung, die Lorsch/Einhausen gegen den Tabellenzweiten ablieferte. „Roßdorf hat doch die breiter besetzte Bank. Das hat am Ende den Ausschlag gegeben. Da konnten wir nicht komplett mithalten“, resümierte Norbert Metzger, Trainer der Gastgeber.
Unterzahl kostet viel Kraft
Bis zum 7:7 (13.) ging es Seite an Seite, dann gelang dem Favoriten ein 3:0-Lauf zum 10:7 (22.). Für die zweite Hälfte hatte sich Lorsch/Einhausen noch einmal viel vorgenommen, verkürzte direkt auf 12:14, ehe Zeitstrafen gegen Luca Kubasta und Torbjörn Müller die Gastgeber in doppelte Unterzahl brachte. „Das haben wir mit nur einem Gegentreffer zwar gut verkraftet, es hat aber viel Kraft gekostet“, so Metzger. Und als nur drei Minuten später auch noch Christopher Schierk für zwei Minuten raus musste, nutzte Roßdorf/Reinheim die Situation eiskalt aus und sprang auf 19:13 (40.) davon.
Doch was Lorsch/Einhausen in dieser Runde schon so oft auszeichnete, das zeigte die Mannschaft auch diesmal: Eine beachtenswerte Moral. Mit viel Kampfgeist kamen die Gastgeber wieder heran, ließen sich nicht entmutigen. „Wir können uns auf jeden Fall nicht vorwerfen, nicht alles versucht zu haben“, erklärt der Trainer, „aber im Endeffekt haben wir ein paar Chancen zu viel ausgelassen, um gegen einen Gegner von dieser Qualität punkten zu können.“ – MSG-Tore: Schierk (9/4), Glanzner (4), Kubasta (3), Müller, Albert, Kraft (je 2), Eichhorn (1). mep
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