Radcross

Beim Radcross ging es bis an die Grenze der Erschöpfung

Am Wochenende kam es zu hohen Ausfallquoten auf den schweren Strecken.

Von 
Jürgen Pfliegensdörfer
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Die lange, kräfteraubende Sandpassage im Bensheimer Bikepark verlangte den Radcrossern bei hochsommerlicher Hitze alles ab; hier noch mittendrin Lokalmatador Sascha Starker (3. v. re.), der aufgrund von Defekten chancenlos blieb. © Pfliegensdörfer

Bensheim. Am Wochenende fanden die ersten Radcrossrennen auf deutschem Boden statt. In Lützelbach im Odenwald (östlich von Bad König) und in Bensheim gingen fast 800 Crossspezialisten an den Start und sorgten bei den Rennen für ein ordentliches Spektakel. An beiden Wettkampftagen waren nationale und internationale Sportler aus 13 Nationen zu sehen, denn es ging in den C2-Rennen auch um Weltranglistenpunkte für die UCI-Wertung. Zudem wurden die so wichtigen ersten Punkte für die Cyclo-Cross-Bundesliga ausgefahren; entsprechend motiviert gingen alle an den Start.

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In Lützelbach starteten in den Mastersklassen 2, 3 und 4 insgesamt 112 gemeldete Fahrer, die bei unglaublich heißen Temperaturen ein wenig Glück hatten, bereits morgens um 9 Uhr loslegen zu dürfen. Doch wie sich auch in den späteren Rennen zeigte, musste viele Biker den Temperaturen von mehr als 30 Grad Tribut zollen, die Ausfallquoten waren recht hoch.

Überraschungssieger bei der Herren-Elite

Im Elite-Rennen der Damen kam es zu einem Zweikampf zwischen Vorjahressiegerin Marie Schreiber vom Team SD Worx und der Niederländerin Aniek van Alphen. Die Luxemburgerin Schreiber zeigte sich bereits gut in Form und siegte mit sechs Sekunden Vorsprung. Die Deutsche Meisterin Judith Krahl kam auf Platz fünf, Lisa Heckmann aus Darmstadt wurde Zwölfte.

Bei der Herren-Elite gab es mit Loris Rouiller vom Radteam Heizomat einen Überraschungssieger. Bis zum Schluss bot er sich mit Ward Huybs (Belgien) und Jens Dekker (Niederlande) einen knallharten Fight auf Augenhöhe. Marcel Meisen wurde als bester Deutscher Fünfter.

Anspruchsvolle Sandpassage

Bei den Rennen in Bensheim trafen die Sportler auf eine schnelle, aber technisch sehr anspruchsvolle Strecke. Mit den Hügeln im Bikepark und der langen, kräfteraubenden Sandpassage verlangte sie den Crossern alles ab. Im ersten Rennen in Bensheim bei den Masters 2 kam es zum Zweikampf zwischen dem Vortagessieger Gerrit Rosenkranz und dem Deutschen Meister Hannes Genze. Der Magstädter sicherte sich den Sieg kurz vor Ziel. Die Klassen 3 und 4 gewann Stefan Danowski vor dem Weltmeister Jens Schwedler (M 3) und Armin Raible vor Lars van der Sloot (M 4). Es kam damit zum gleichen Zieleinlauf wie einen Tag zuvor in Lützelbach.

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Identisch auch der Einlauf bei den U 15-Schülern mit dem Sieger Frantisek Hladek, bei der U 17-Jugend gewann der Tscheche Jan Purnoch vor dem Bremer Josh Tietjen. Der Bensheimer Ben Bachmann hielt sich ordentlich, wurde 21. Edda Bieberle siegte wie in Lützelbach und die Dänin Sara Kallestrup beim Rennen der Juniorinnen U 19.

Rabenschwarzer Tag für Lokalmatador

Mit großer Spannung wurde das Rennen der U 19-Junioren erwartet. Auch hier gingen Crosser aus mehr als zehn Nationen an den Start, 75 Fahrer insgesamt. Am Ende hatte Floris Haverdings aus den Niederlanden die Nase vorn.

Spannend gestalteten sich die Rennen der Elite Frauen und Männer. Es setzten sich Asse durch, die bereits zuvor von den Szenekennern genannt wurden. Bei den Damen siegte wie im Vorjahr die Luxemburgerin Marie Schreiber. Sie bot sich mit Kristyna Zemanovo (Tschechien) einen tollen Zweikampf, gewann am Schluss mit wenigen Sekunden Vorsprung. Beste Deutsche wurde auf Rang fünf Judith Krahl im Meistertrikot. Auf Rang zwölf kam die Darmstädterin Lisa Heckmann ins Ziel, Diana Steffenhagen aus Seeheim wurde 15.

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Bei den Herren war der Niederländer Stan Godrie nicht zu schlagen, der Ward Huybs aus Belgien auf den zweiten Platz verwies. Sehr stark präsentierte sich der siebenfache Deutsche Meister Marcel Meisen. Er hatte gleich zu Beginn große Probleme und wurde weit nach hinten durchgereicht. Doch mit einer unglaublichen Leistung fuhr er am Ende bis auf Platz vier vor, nur wenige Sekunden trennten ihn vom Siegerpodest. Einen rabenschwarzen Tag hatte Lokalmatador Sascha Starker zu überstehen. Zwei Defekte brachten ihn völlig aus dem Tritt und zwei Runden vor Schluss musste er mit großem Rückstand aus dem Rennen genommen werden.

Freier Autor Jürgen Pfliegensdörfer ist seit dem Jahre 1978 Freier Mitarbeiter des Bergsträßer Anzeiger. Er ist Inhaber des Journalistenbüro Sportsword mit der Bilddatenbank, unter www.sportsword.de einsehbar. Er ist unter anderem für die Medien der Haas-Gruppe als Autor und Fotograf tätig. Er ist seit 15 Jahren für den Handball-Drittligisten MSG Groß-Bieberau/ Modau für dessen Pressearbeit zuständig. Privat engagiert er sich ehrenamtlich als 2. Vorsitzender der Tour der Hoffnung Bensheim zugunsten krebskranker Kinder.

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