Bensheim. Der Wille war da, am Ende war der Gegner aber einfach zu stark für die Regionalliga-Basketballer des VfL Bensheim. Trainer Christian Roth konstatierte, dass eine „anständige Leistung“ nicht ausreicht, um für eine Überraschung gegen den Tabellenzweiten Gießen Pointers zu sorgen. Der VfL musste sich bei seiner Rückkehr in die Sporthalle am Weiherhausstadion mit 61:79 (24:34) geschlagen geben und die Gäste aus Mittelhessen untermauerten ihre Ambitionen auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Ausschlaggebend für die Niederlage waren nach Ansicht von Christian Roth zwei Faktoren. „Wir haben von insgesamt 28 Versuchen hinter der Drei-Punkte-Linie nur dreimal getroffen. Diese äußerst schlechte Quote in Verbindung mit den sehr vielen Ballverlusten im Aufbauspiel verhinderten den Befreiungsschlag, der mit etwas mehr Selbstvertrauen möglich gewesen wäre.“
Den Gießen Pointers war vom Tip-off an anzumerken, dass sie die erste Saisonniederlage, die sie in der Vorwoche im Derby gegen Lich hinnehmen mussten, wieder vergessen machen wollten. Mit einer Ganzfeldverteidigung wurde das Bensheimer Aufbauspiel um Spielmacher Yann Gröhlich frühzeitig gestört, so dass die Gastgeber in den ersten fünf Spielminuten kaum zum Korb kamen und nur einmal trafen. Das Verteidigungsverhalten beim VfL stimmte jedoch, man ließ im ersten Viertel lediglich 19 Punkte der Gäste zu, und so endete das erste Viertel mit einem 11:19-Rückstand.
Erneut „Flaute“ beim VfL
Der zweite Abschnitt begann ebenfalls mit einer „Flaute“ (Roth) im Bensheimer Angriff. Wieder gelang in den ersten fünf Minuten nur ein Treffer, aber auch der Favorit zeigte Ladehemmungen und erzielte lediglich drei Körbe zum zwischenzeitlichen Spielstand von 13:25. Die geringe Trefferquote war der intensiven Verteidigungsarbeit beider Mannschaften zuzuschreiben. Dadurch wurden auf beiden Seiten Fehler provoziert, Beim VfL wusste sich lediglich Center Tilman Isensee unter dem Korb der Gäste immer wieder gut in Szene zu setzen.
In den Minuten vor der Pause wurden die Roth-Schützlinge wieder etwas stärker und diese Phase machte Hoffnung auf eine mögliche Wende im Spiel. Vor allem der Dreier des wiederum angeschlagen ins Spiel gegangenen Marc Liyanage, der mit der Halbzeitsirene zum 24:34-Pausenstand in den Korb fiel, nährte diesen Glauben.
Die vielen Ballverluste waren in der Kabine genauso ein Thema wie der schleppende Beginn. Für die zweite Halbzeit nahmen sich die VfL-Korbjäger einiges vor, konnte dieses Vorhaben allerdings nicht in die Tat umsetzen. Standen zur Halbzeit zehn Turnover in der offiziellen Spielstatistik, sollten es am Ende insgesamt 25 sein. „Viel zu viel, um offensiv wirksam werden zu können“, befand Christian Roth.
Nicht zuträglich war in diesem Zusammenhang auch der Ausfall von Aufbauspieler Justus Arndt, der nach einer Verteidigungsaktion unglücklich auf die Hand gefallen und für den Rest der Partie zum Zuschauen verurteilt war. Gießen bestimmte nun klar die Begegnung und die war spätestens gegen Ende des dritten Viertels bei einem Spielstand von 41:61 zu Gunsten der Mittelhessen entschieden.
Zuschauer feuern weiter an
Die 200 Zuschauer unterstützten ihr Team dennoch auch im vierten Abschnitt nach Kräften. Der VfL gab sich trotz des deutlichen Rückstandes nicht auf und nutzte auch das letzte Viertel, um an seiner Form zu arbeiten. Mit guter Reboundarbeit konnte insbesondere Jonas Gieseck den einen oder anderen Ball für die Gastgeber sichern und Gegenangriffe einleiten. Die Niederlage konnte das aber nicht mehr abwenden.
VfL Bensheim:
- Justus Arndt (2 Punkte)
- Yann Gröhlich, Marc Liyanage (9/1 Dreier)
- Richard Maurer (8)
- Julius Kraus (5)
- Jonas Gieseck (5)
- Felix Becker (7)
- Niko Anders (8/2)
- Tilman Isensee (15)
- Jan Tschakaloff (2)
net
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-bergstrasse-baskteball-bensheim-giessen-_arid,2262604.html