Bensheim. Die Basketballabteilung des VfL Bensheim feiert in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag und anlässlich des Jubiläums haben sich die Bensheimer Korbjäger mit dem direkten Wiederaufstieg in die 1. Regionalliga sportlich bereits selbst beschenkt. Die vierthöchste Spielklasse nimmt an diesem Wochenende ihren Spielbetrieb auf und die Bensheimer empfangen da zum Saisonauftakt in der Sporthalle am Weiherhausstadion den SV Möhringen (Samstag, 18 Uhr). Ein Heimspiel, das der VfL unbedingt für sich entscheiden möchte, will man doch mit einem Erfolgserlebnis in die neue Spielzeit starten, an deren Ende der Klassenerhalt stehen soll.
Trainer Christian Roth schätzt die Chancen auf den Ligaverbleib als realistisch ein, auch wenn man mit dem nahezu gleichen Kader in die Saison geht. „Wir haben unsere Meisterschaft frühzeitig und auch sehr souverän erreicht und da traue ich es der Mannschaft auch zu, dass sie in der Regio-eins bestehen kann. Das wird natürlich eine andere Saison als die letzte und wir müssen uns umstellen. Da werden jetzt keine Siege am Fließband mehr kommen“, beschreibt er die Ausgangssituation seiner Mannschaft. Die Tatsache, dass die Bensheimer Mannschaft eingespielt in die Saison geht, sieht Roth als kleinen Vorteil.
Noch stehen Fragezeichen hinter Center und Point Guard
Der Kader, der sich aus 16 Spielern zusammensetzt, konnte sich gezielt und ohne großen Zeitdruck auf die neue Spielzeit vorbereiten, was Christian Roth gelegen kam. „Vor einem Jahr war lange nicht klar, in welcher Liga wir spielen würden. Sportlich hatten wir den Klassenerhalt geschafft, doch dann mussten wir doch absteigen, da andere Teams aus höheren Ligen zurückgezogen haben. Das hat damals unsere Vorbereitung und Planung erschwert. In diesem Jahr hatten wir frühzeitig Planungssicherheit und so konnten wir uns schon am Ende der Saison auf die neue Spielzeit vorbereiten“, wirft der VfL Coach einen Blick zurück.
Die Konzentration gilt zunächst dem Saisonauftakt in der neuen Spielklasse. Dass man zum Saisonauftakt mit dem SV Möhringen auf ein Team trifft, das wie der VfL aufgestiegen ist, bewertet Roth positiv. „Ein Heimspiel zum Saisonauftakt ist immer wünschenswert und das auch gegen einen Gegner, der einem auf Augenhöhe begegnet. Da sind die Chancen, mit einem Sieg in die neue Spielzeit zu starten, zumindest nicht unrealistische, auch wenn wir eventuell nicht in Bestbesetzung in die Partie gehen können“, sagt der Übungsleiter, den leichte Personalsorgen plagen. So stehen hinter Center Tilmann und Point Guard Johann Roth Fragezeichen, man hofft im Bensheimer Lager aber, dass die beiden Leistungsträger bis Samstag wieder einsatzfähig sind.
Neue Spielklasse wird eine Herausforderung für die Bensheimer Basketballer
Den Mitaufsteiger aus dem Großraum Stuttgart kennt Roth nur aus der Videoanalyse, die auf der letzten Saison basiert. Diese möchte er nicht überbewerten. „Das ist alles mit Vorsicht zu genießen und auch wenn es heißt, dass Möhringen wie wir mit nahezu der gleichen Mannschaft aus der Vorsaison an den Start geht, bereiten wir uns auf alle Eventualitäten vor. Wir wissen, dass der SV sehr physisch spielt und darunter der Spielfluss leiden kann. Wir werden den Kampf sicherlich annehmen, wollen aber in erster Linie auf unsere spielerischen Qualitäten bauen und versuchen, den Ball schnell zu bewegen und dadurch das Spiel zu gewinnen“, nennt er seine taktischen Grundüberlegungen.
Grundsätzliches ist man sich beim VfL der Tatsache bewusst, dass die neue Spielklasse eine Herausforderung sein wird. Vor allem in Sachen Tempo und Personal sieht Christian Roth deutliche Unterschiede zur 2. Regionalliga. „Das Spieltempo wird deutlich schneller sein, darauf gilt es sich sowohl im Angriff wich der der Defense einzustellen. Da müssen dann auch bei uns die Entscheidungen schneller getroffen werden, doch das hat unser Spiel ja schon in der Aufstiegssaison ausgezeichnet. Und dann trifft man in der Regio 1 auf viele Teams, in denen Spieler aus Jugendnationalmannschaften Spielpraxis sammeln sollen. Die gehören teilweise schon zu den erweiterten Kadern von Erst- oder Zweitligisten. Das wird spannend, doch unser Kader ist auch gut zusammengestellt und wir werden uns in unserer Spielweise variabel präsentieren müssen.“
Trainer setzt auf besonders effektive Arbeit in der Defense
Da trifft es sich gut, dass Leistungsträger wie Marc Liyanage oder Felix Becker, die in der letzten Spielzeit immer wieder aus beruflichen Gründen passen mussten, wieder öfters zur Verfügung stehen. „Beide werden auch in dieser Runde nicht in jedem Spiel da sein, ich kann aber öfters mit ihnen planen und das tut uns in jedem Fall gut“, so Roth.
Ein Problem könnte der VfL Bensheim dann haben, wenn die langen Spieler wie Tilmann Isensee, Jonas Gieseck oder Marc Liyanage ausfallen. Die Bensheimer Mannschaft zählt körperlich so schon nicht zu den Größten der Liga, doch da setzt Chris Roth dann auf Variabilität und eine besonders effektive Defense-Arbeit. „Wir haben verschiedene Varianten einstudiert und versuchen, diese zu automatisieren. Im Idealfall müssen wir auf diese nicht zurückgreifen, da uns hoffentlich die großen Jungs in allen Begegnungen zur Verfügung stehen.“
Der Kader des VfL Bensheim: Justus Arndt (Shooting Guard), Johann Roth (Point Guard), Elijah Kolbe (Shooting Guard), Yann Gröhlich (Point Guard), Leo Gehbauer (Shooting Guard),Marc Liyanage (Small Forward), Hugo Wiebe (Small Forward), Richard Maurer (Small Forward), Julius Kraus (Shooting Guard), Jonas Gieseck (Center), Felix Becker (Small Forward), Zied Sadfi (Power Forward), Niko Anders (Shooting Guard), Michel Goeken (Shooting Guard), Tilmann Isensee (Center), Jan Tschakaloff (Shooting Guard), Tom Nießen (Power Forward). net
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