Wiesbaden. Der SV Wehen Wiesbaden will sich nach dem dritten Aufstieg der Vereinsgeschichte in die 2. Fußball-Bundesliga nicht auf ein sportliches Ziel festlegen. „Wir wollen am Anfang guten Fußball spielen und viele Punkte sammeln. Dann stellt sich irgendwann die Frage nach dem Saisonziel“, sagte Geschäftsführer Nico Schäfer vor dem Auftakt am Samstag (13 Uhr) gegen den 1. FC Magdeburg. „Denn: Wenn man den Klassenerhalt knapp verfehlt, ist man abgestiegen. Das ist kein gutes Saisonziel.“
„Für mich geht es zunächst um prinzipielle Dinge: Wie wir auftreten und wie wir mit dem Druck in der zweiten Liga umgehen, mutig zu sein, die Leute mitzunehmen und zu begeistern“, erklärt Cheftrainer Markus Kauczinski, der seit November 2021 im Amt ist.
Nach einem großen personellen Umbruch steht der Coach vor einer schwierigen Aufgabe mit vielen Neuzugängen und zugleich einigen Abgängen von Stammspielern. Auf Leihbasis vom Bundesligisten FC Augsburg wurde Verteidiger und U20-Nationalspieler Lasse Günther verpflichtet. Vom Bundesligaaufsteiger SV Darmstadt 98 kommt Keanan Bennetts. Stammplatzpotenzial wird auch dem ausgeliehenen Mittelfeldspieler Hyun-ju Lee (Bayern München II) zugetraut.
Die Neuzugänge sollen die Abgänge von bewährten Kräften wie Stürmer Benedict Hollerbach kompensieren, der in der vergangenen Saison 14 Treffer in der 3. Liga und drei in der Relegation erzielte. Er wechselt zum Bundesligisten 1. FC Union Berlin. Außerdem stehen neben Kapitän Johannes Wurtz (Ziel unbekannt) die Verteidiger Dennis Kempe (Karriereende), Ahmet Gürleyen (1. FC Nürnberg), Sebastian Mrowca (Preußen Münster) und Brooklyn Ezeh (Hannover 96) nicht mehr zur Verfügung.
Nach einer guten Vorbereitung im Trainingslager in Fügen/Zillertal und vielversprechenden Testspiel-Resultaten blickt der Außenseiter optimistisch dem Saisonauftakt entgegen. „Das Gute ist, dass wir für viele Gegner die graue Maus in der Liga sind“, meint der 31 Jahre alte neue Wehen-Kapitän Sascha Mockenhaupt. Ein Schwachpunkt ist der Fan-Zuspruch. Mit durchschnittlich 4004 Zuschauern lag der SVWW in der vergangenen Saison in der 3. Liga auf den hinteren Plätzen. dpa
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