Lampertheim. Für die Bezirksoberliga-Handballer des TV Lampertheim war eindeutig mehr drin. Nach einer guten ersten Hälfte unterlagen die Spargelstädter am Samstagabend bei der HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten mit 31:34 (16:14). „Das ist sehr ärgerlich“, meinte TVL-Trainer Tobias Führer im Anschluss. „Wir waren in der ersten Hälfte die klar bessere Mannschaft, haben aber zu wenig daraus gemacht“, analysierte er: „Nach der Pause war Rüsselsheim besser, und wir fanden keinen Zugriff mehr.“
Ein Faktor war sicherlich, dass die Lampertheimer Deckung im zweiten Spielabschnitt durcheinander gewürfelt werden musste, nachdem Nils Lochbühler nach zwei frühen Zeitstrafen (17. und 24.) stark rot-gefährdet war und entsprechend etwas aus der Partie genommen wurde. Als dann auch noch Tim Pfendler nach einer Blessur einige Zeit auf die Bank musste, stimmte es nicht mehr in der Defensive. „Hinzu kam, dass der Druck aus dem Rückraum fehlte“, monierte Führer. Über die Außen und den Kreis war Lampertheim nach wie vor gefährlich, konnte aber in den zweiten 30 Minuten nicht mehr den Druck aus dem ersten Spielabschnitt entwickeln. So wurden teils schlecht vorbereitete Würfe genommen und dem Gegner das Verteidigen teils zu einfach gemacht.
Die Spargelstädter legten einen Blitzstart hin, führten nach nur zwei Minuten mit 3:0. Und es sollte auch erstmal in diesem Takt weitergehen, über 6:2 führte der TVL auch beim 9:5 (13.) noch sicher. Doch schon danach schlichen sich Fehler ein, die von den Gastgebern eiskalt bestraft wurden. Das 12:12 (24.) war ein erster Warnschuss, doch nach einer Roten Karte gegen Rüsselsheims Sven Sprengard (25.) legte Lampertheim noch einmal ein 16:14 zur Pause vor. Bis zum 20:16 (36.) schien der TVL alles im Griff zu haben, „aber die Gastgeber haben sich in dieser Phase schon deutlich gesteigert“, fand Tobias Führer. So wurde aus der Vier-Tore-Führung beim 20:22 (42.) ein Zwei-Tore-Rückstand.
In der zweiten Halbzeit läuft es bei den Lampertheimern nicht mehr
Die Gäste steckten zwar nicht auf, liefen aber fortan immer hinterher und schafften es nicht mehr, den Hebel umzulegen. Einige Zeitstrafen in den letzten 20 Minuten sorgten zusätzlich für „etwas Chaos“, wie es Führer ausdrückte, und das spielte Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten in die Karten.
Letztmals keimte Hoffnung beim Stand von 26:28 zehn Minuten vor dem Ende auf. Doch just in dieser Phase kassierte Lochbühler, der von Führer noch einmal gebracht wurde, seine dritte Zeitstrafe und damit Rot. In Überzahl erhöhten die Gastgeber und sorgten schließlich beim 32:26 (55.) für die Entscheidung in einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie. „So, wie die erste Hälfte lief, hätten wir gewinnen können. So, wie die zweite lief, wäre auch eine deutlichere Niederlage möglich gewesen“, fasste Führer die Partie zusammen.
TVL-Tore: Größler (11/3), Karb, Nieter (je 5), Purrmann (3), Heiler, Gaebler, Eschenauer (je 2), Lochbühler (1). me
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