Edinburgh. Nessie, Loch Ness, die Highlands, Männer in karierten Röcken, Whisky, trinkfeste Rothaarige, die alle Mac im Nachnamen tragen – Schottland hat sich in der Welt ein Bild gegeben. Schotten sind geizig, Schotten sind ruppig, Schotten sind fleißig, ehrlich, zuverlässig, sie verstehen zu kämpfen und geben nie auf. Schottland ist ein schönes Land mit geschichtsträchtigen Städten, die Touristen mit atemberaubender Architektur umgarnen. Das Land lebt von Lachs, Schnaps und Besuchern. Schottland versorgt die Welt mit Fisch, der heute aus großen, modernen Zuchtanlagen kommt.
So wie Whisky heute auch im großen Stil gebrannt wird. Jede Sekunde exportiert Schottland etwa 40 Flaschen des wertvollen Hochprozentigen, und Touristen aus aller Welt tragen mit vier Milliarden Euro pro Jahr zum vergleichsweise erklecklichen Bruttoinlandsprodukt bei. Das führt dazu, dass fast jeder zehnte Arbeitsplatz mit Tourismus verbunden ist. Musikalisch hat Schottland mit Rock-Bands wie Simple Minds, Jethro Tull und Dire Straits weltweit auf sich aufmerksam gemacht.
Die Erwerbslosenquote pendelt um die Sieben-Prozent-Marke. Die fünf Millionen Schotten leben überwiegend in sozial sicheren Verhältnissen. Aber die wirtschaftliche Lage war auch schon besser. Die Abwärtsentwicklung korrespondiert einerseits mit der politischen Situation in Schottland selbst, andererseits mit den Folgen des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union. Als in der europäischen Definition arm gelten in Schottland mit um prozentual ähnlich viele Menschen wie in Deutschland. Auf beinahe jeden fünften Schotten trifft diese Einschätzung demnach zu.
Kinderarmut ist in dem Land ein größeres Problem. Etwa jedes dritte Kind soll unter der Armutsgrenze leben.
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