Lampertheim. Ohne Michael Metzner und sein Helferteam wäre die Durchführung des TVL Hallen-Cups nicht möglich. Im Interview mit dem „Südhessen Morgen“ zieht der Chef-Koordinator des beliebten Lampertheimer Hallenfußballturniers Bilanz.
Herr Metzner, der erste Hallen-Cup nach dem großen Comeback 2023 ist vorbei. Wie fällt Ihr Resümee nach der 38. Ausgabe aus?
Metzner und Team
Metzner wurde am 30. Juni 1964 in Lampertheim geboren. Den TVL Hallen-Cup organisiert er seit 2012.
Bei der Turnierleitung unterstützen ihn Holger Götz, Lutz Strubel, Simon Engelhardt und Dirk Morsbach sowie Elias Götz, Timo Korb und Fritz Röhrenbeck. Weitere wichtige Helfer sind Helmut Wehe, Marcus Reichert, Rudolf Röhrig und Rainer Hirth. cpa (Bild: Nix )
Michael Metzner: Das Fazit fällt positiv aus. Es waren attraktive Spiele dabei, die etablierten Mannschaften haben sich durchgesetzt. Der Zuschauerzuspruch war am Mittwoch etwas besser als letztes Jahr. Dafür waren es am Freitag und Sonntag etwas weniger Zuschauer. Man kann das Jahr 2023 aber nicht als Vergleich nehmen, weil es einfach ein Boom-Jahr war. Wir liegen in einem sehr guten Schnitt, wenn man die letzten 10, 15 Jahre betrachtet. Im Vorfeld hatten wir ja schon gesagt, dass wir die 16 Teilnehmer so früh wie noch nie beisammen hatten.
Einzelne Ärgernisse bleiben wohl nie aus. Die U23 des VfR Mannheim hat am Mittwoch seine Teilnahme an der Endrunde am Sonntag trotz geglückter Qualifikation wegen personeller Nöte abgesagt.
Metzner: Das war auf der einen Seite unschön für uns. Auf der anderen Seite konnten wir frühzeitig reagieren. Mit dem VfR Fehlheim II hatten wir einen dankbaren Nachrücker.
Wäre es fairer gewesen, den besten Gruppendritten unter den vier Vorrundengruppen statt Fehlheim II weiterkommen zu lassen?
Metzner: Wir haben am Mittwoch eine Entscheidung treffen müssen und sind deshalb bei der Mannheimer Gruppe geblieben. Es gibt kein Reglement, an das wir uns halten müssen. Natürlich kann man darüber diskutieren. So einen Fall hatten wir aber auch noch nie.
Bei den Qualifikationsturnieren sind viele Anhänger der ausgeschiedenen Teams nach der Vorrunde gegangen. Gibt es hier Optimierungsbedarf?
Metzner: In der Regel ist es eben so, dass die Teams, die mit dem Finale nichts am Hut haben, nach Hause fahren. Wir sehen im Moment keinen Anlass, hier nachzujustieren. Klar ist, dass vier Mannschaften nach der Vorrunde für die Endrunde qualifiziert sind. Es geht dann nur noch um die Plätze für die Überkreuzspiele. Die Freitagsteams haben da theoretisch einen Vorteil. Dieses Taktieren hatten wir aber gar nicht. Es bestätigt uns auch, dass im ersten Viertelfinale der Mittwochssieger gegen den Vierten vom Freitag verloren hat.
Der Ludwigshafener SC hat am Sonntag eine fast komplette andere Mannschaft gestellt...
Metzner: Das ist Sache der Vereine, die pro Turniertag elf Spieler und in Summe 15 Spieler melden können. Ludwigshafen hatte von seinen sieben oder acht Spielern vom Freitag einen oder zwei Spieler beibehalten und sieben neue Spieler dazugeholt. Das gibt das Reglement her. Vielleicht haben sie auch Spieler aufgrund der Ereignisse vom Freitag rausgenommen. Das weiß ich aber nicht genau.
Beim Freitagsfinale zwischen Fehlheim I und dem LSC kam es zwei Sekunden vor dem Ende zu einer Rudelbildung und Unterbrechung. Was haben Sie den Teams vor dem Viertelfinale zwischen dem LSC und Fehlheim II mitgegeben?
Metzner: Ich habe sie willkommen geheißen zum großen Finaltag und ihnen gesagt: Klar, jeder will siegen. Es kann aber nur einer gewinnen und es ist nicht mehr und nicht weniger als ein Fußballspiel. Man soll sich danach wieder in die Augen schauen können. Ich habe auch gesagt, dass ich der Presse gegenüber nur über Sportliches sprechen will. Ich habe diese Ansprache aber vor jedem Viertelfinale gemacht.
War diese Ansage eine Reaktion auf den Vorfall am Freitag?
Metzner: Es war eine Reaktion auf den Freitag, wo das Turnier ja eigentlich schon abgehakt war. Das hat mich auch am Samstag beschäftigt. Am Freitag hatten wir Glück, dass es noch einigermaßen glimpflich zuging. Es gab keine persönlichen Strafen, Rote Karten oder einen Spielabbruch. Wir haben keinen der Halle verwiesen. Aber es war grenzwertig.
Mit der FSG Riedrode, Eintracht Bürstadt, Alemannia Groß-Rohrheim und dem FV Biblis haben die aktuell bestplatzierten Ried-Teams gefehlt…
Metzner: Bei Riedrode war es schwierig, weil in der Phase kein Trainer dort war und wohl keiner die Entscheidung treffen konnte oder wollte. Bis sie einen Trainer hatten, war unser Feld voll. Rohrheim und Biblis wurden angeschrieben und haben abgesagt. Eintracht Bürstadt war schon gefühlt zehn Jahre nicht mehr dabei und wurde gar nicht mehr angeschrieben, weil die Eintracht nach einigen Absagen in den vergangenen Jahren gar nicht mehr in unserem Ranking der Teams aufgetaucht ist, die wir als Erstes einladen.
Was wird sich für 2025 ändern und gibt es schon Planungen für den 40. Hallen-Cup 2026?
Metzner: Für das 39. Turnier stehen die Termine schon fest. Wir werden nur Kleinigkeiten im organisatorischen Ablauf anpassen, denn die Rückmeldung der Spieler war, dass es gut ist, dass sie nur an einem Tag unter der Woche kommen müssen statt wie früher am Mittwoch, Freitag und vielleicht noch am Sonntag. Dass es Sascha Huy und seinen Mannen vom VfR Fehlheim hier Spaß gemacht hat, ist selbstredend. Aber auch der Sechste, Fünfte, Vierte oder Dritte haben das bei der Siegerehrung so zurückgemeldet. Ich kann sagen, dass Rüssingens Trainer Ediz Sari der Erste ist, der initiativ bei uns anruft und fragt, wann unser Turnier ist. Für den 40. TVL Hallen-Cup gibt es noch keine konkreten Planungen, aber wir werden uns bestimmt etwas Besonderes einfallen lassen.
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