Die Mandelbäume an der Bergstraße stehen wieder in voller Blüte. Sie zeigen sich in Weiß, zartem oder kräftigem Rosa und zählen zu den eindrucksvollsten Frühlingsboten. Die Wurzel des Wortes „Mandel“ kommt von „eilen“. In der Tat zählen die Bäume zu den ersten, die im Frühjahr zu blühen beginnen und sind damit Symbol für die nach dem Winter erwachende Natur.
Mandelbäume sind typisch für den Mittelmeerraum und werden daher auch in der Bibel immer wieder erwähnt. Im Häbräischen heißt die Mandel „die Wachsame“. Wer einen Mandelzweig sieht, der nimmt nicht nur etwas schlicht wahr: Die aufbrechenden, leuchtenden Blüten sind sichtbares, göttliches Zeichen.
Prophet Jeremia, der in schwierigen Zeiten, einen blühenden Mandelbaum entdeckte, erkannte in ihm den Auftrag, seine Führungsrolle wahrzunehmen und über sein Volk zu wachen. Nach Moses sollte der siebenarmige Leuchter im Stiftszelt mandelblütenförmig sein. Aarons Stab trieb Sprossen, brachte Blüten und reifte Mandeln in einer Nacht. Im Buch der Prediger gilt der in Blüte stehende Mandelbaum als Hoffnungszeichen, wenn alles schwer wird und zu verfallen scheint.
Die Bedeutung hat sich bis heute gehalten: Auch in noch kalten und trüben Zeiten zeigen sich Blüte und Fülle. Man muss nur hinschauen.
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