Geistliches Wort

Die Liebe Christi bewegt

Warum sich bald tausende Christen aus aller Welt in Karlsruhe treffen

Von 
Arno Kreh
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Dekan Arno Kreh. © Däschner

In wenigen Tagen treffen sich in Karlsruhe rund 4000 Christen aus fast 350 Kirchen: lutherische und reformierte, orthodoxe und viele andere. Im Zentrum stehen die Herausforderungen unserer Zeit. Und damit die Frage, wie der christliche Glaube dabei Orientierung geben kann. In einer Zeit, in der viele nur um sich selbst kreisen, fragen diese Christen nach denen, die an den Rand gedrängt werden. Sie sagen: „Es geht uns etwas an, wie es euch geht. Was braucht ihr? Euer Mangel lässt uns keine Ruhe.“ Wo viele in Resignation verfallen, lassen sie sich von ihrem Glauben ermutigen zu ersten Schritten. Wo viele ihre eigene Macht durchsetzen wollen, hören sie den Machtlosen zu.

Einheit – aber nicht Einförmigkeit

Das Motto der Weltversammlung in Karlsruhe lautet: „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und vereint die Welt“. Die Einheit, die hier gesucht wird, ist keine Einförmigkeit, keine vordergründige Harmonie. Die weltweite Christenheit braucht keine organisatorische Einheit, schon gar nicht mit einem vermeintlich unfehlbaren „Oberhirten“. Die Christenheit braucht die Einheit der Verschiedenen. Sie braucht das gemeinsame Bekenntnis: „Wir sind verbunden mit allem Leben der Erde.“ Der Reichtum der einen ist der Mangel der anderen. Wachstum frisst Ressourcen – die anderer Länder und die zukünftiger Generationen. Zerstörte Lebensräume führen zu Krankheiten und Krieg, zu Vertreibung und Flucht.

Das Motto der Weltversammlung ist daher hoch aktuell. Es fragt nach dem, was wir beitragen können. Die Orientierung an der Liebe Christi ermutigt zu konkreten Schritten. Sie weist die in die Schranken, die nur ihre eigenen Machtinteressen im Sinn haben, wie derzeit die Russische Orthodoxe Kirche, die den Krieg gegen die Ukraine unterstützt. Die Liebe Christi entlarvt diese Einstellung als Irrweg.

Evangelisches Dekanat beteiligt

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Auch evangelische Christen aus dem Dekanat Bergstraße wollen sich auf den Weg machen und von den Begegnungen in Karlsruhe inspirieren lassen. Das Dekanat hat einen Jugendchor aus Tansania eingeladen, der gemeinsam mit Musikern von der Bergstraße in Karlsruhe auftreten wird. Mögen von dem Treffen gute Impulse ausgehen für die Welt.

Die Liebe Christi bewegt. Sie führt in den Dreiklang von „Sehen – Urteilen – Handeln.“

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