ZAKB

ZAKB: Keine Erhöhung der Müllgebühren im Kreis Bergstraße

Dank einer Steuerrückerstattung kann der Verband Inflation und steigende Kosten ausgleichen.

Von 
Dirk Timmermann
Lesedauer: 
Der ZAKB mit Sitz in Hüttenfeld sammelt, verwertet und beseitigt sämtliche Abfälle aus privaten Haushalten. © Dirk Timmermann

Bergstraße. Wichtigster Punkt für die Bürgerinnen und Bürger auf der vierten und letzten Sitzung der Verbandsversammlung des Zweckverbands Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) war die Stabilität der Müllgebühren. Diese hatte der ZAKB bereits in einer früheren Sitzung beschlossen (wir haben berichtet). Hintergrund ist ein Einmaleffekt, der den Verbrauchern zugutekommt: Infolge einer Umsatzsteuerrückerstattung in Höhe von knapp sieben Millionen Euro verfügt der Entsorger über Rücklagen von mehr als 16 Millionen Euro. Diese werden genutzt, um die Abfallgebühren trotz Inflation und weiterer Kostentreiber konstant zu halten. Bis einschließlich 2026 wird dies der Fall sein.

Die Alternative eines „kurzfristigen Auf und Ab“ der Gebühren war laut Christian Schönung, Vorsitzender der Verbandsversammlung, nicht in Betracht gekommen. Mit einer Erhöhung der Gebühren ist somit erst ab 2027 zu rechnen, wenn die Rücklagen voraussichtlich aufgebraucht sind. Das erwartete Defizit für 2025 beziffert der Wirtschaftsplan auf 6,2 Millionen Euro. Für das laufende Jahr hatte sich ein Verlust in geringer Höhe ergeben.

Pilotprojekt erfolgreich abgeschlossen

Einen erfolgreichen Abschluss vermeldet der ZAKB in Bezug auf ein Pilotprojekt, das in Lampertheim angegangen wurde. In einer Großwohnanlage der Baugenossenschaft Lampertheim wurden Abfälle erstmals in unterirdischen Containern gesammelt. Das sogenannte Unterflursystem werde nun allen potenziellen Kunden angeboten. Zur Erfassung des neuen Services wurden Abfallsatzung und Gebührenordnung entsprechend ergänzt.

Im Zuge der geplanten Erweiterung des Abfallwirtschaftszentrums in Heppenheim prüft der ZAKB derzeit den Umweltbericht sowie einen Vorschlag zum Ausgleich des ermittelten Biotopwertdefizits. Eine Immissionsprognose wurde inzwischen neu erstellt und wird von dem zuständigen Fachdezernat beim Regierungspräsidium Darmstadt begutachtet.

Ein Sicherheitsthema ist die Vermeidung von Rückwärtsfahrten von Sammelfahrzeugen. Der Stadt Lampertheim waren hierzu Mitte November die erforderlichen Maßnahmen vorgestellt worden. Die Umsetzung beginnt in den kommenden Wochen.

Mehr zum Thema

Pressemitteilung

ZAKB: Die Abfallgebühren im Kreis Bergstraße bleiben stabil

Veröffentlicht
Mehr erfahren
Kreistag

2025 höhere Kreisumlage für Bergsträßer Städte und Gemeinden

Veröffentlicht
Von
Jörg Keller
Mehr erfahren

„Die Zeiten sind herausfordernd“, sagte der Vorstandsvorsitzende Matthias Schimpf insbesondere mit Blick auf einen „Dauerbrenner“: Seit langem wird um freigemessene Abfälle aus dem Rückbau des AKW Biblis gestritten. Schwach radioaktive Reststoffe sollen dabei aus dem Zuständigkeitsbereich von Atomgesetz und Strahlenschutzverordnung in den konventionellen Bereich überführt werden. Als geeignete Anlage zur Aufnahme der Abfälle war bereits 2022 die Deponie Büttelborn definiert worden. „Fast täglich gehen Schriftsätze von Rechtsanwälten ein“, unterstrich Schimpf die Dringlichkeit des Themas.

Zur personellen Entlastung schafft der ZAKB acht zusätzliche Stellen, eine davon im Bereich Recht. Auf diese Weise soll eine Vertretungsregelung ermöglicht werden. Auch Kundenberatung und die Finanzabteilung werden verstärkt.

Auch zwei Personalien gibt es vermelden. Walter Öhlenschläger übernimmt für den Kreis Bergstraße den Sitz von Norbert Golzer aus Heppenheim, der im Alter von 78 Jahren verstorben war.

In den Vorstand des Zweckverbands Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße wechselte Erik Kadesch. Den Sitz des Mörlenbacher Bürgermeisters übernimmt Bodo Kalesse, ebenfalls ansässig in der Odenwaldgemeinde.

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

VG WORT Zählmarke