Bergstraße. Noch im Frühjahr lautete die Prognose, dass im Laufe des Jahres etwa 320 Menschen, die vor Krieg, Terror oder Verfolgung aus ihren Heimatländern geflüchtet sind, in Lampertheim unterkommen. Bisher ist die Zuweisung der Menschen durch den Kreis jedoch deutlich geringer ausgefallen, wie es jetzt im Haupt- und Finanzausschuss hieß.
Auch fallen die Kosten für die Unterbringung von etwa 40 Ukrainern in der Alten Forstschule geringer aus als erwartet. Denn die seit Mai dort lebenden Familien organisieren sich zum großen Teil selbst. Externe Dienstleistungen – für Verpflegung oder Hausmeisterdienste – müssten daher weniger stark in Anspruch genommen werden als gedacht.
In Lampertheim wurde die Forstschule nicht nur hergerichtet, auch Wohncontainer wurden geordert und auf dem Areal aufgestellt. Sie bieten Platz für 60 Menschen. Für August erwartet die Stadt die Ankunft von etwa 50 Geflüchteten, die dort unterkommen sollen. Damit sind die Kapazitäten auf dem Gelände so gut wie ausgeschöpft.
Weil mit weiteren Neuankömmlingen im Laufe des Jahres zu rechnen ist, bleibt es aus Sicht von Rathauschef Gottfried Störmer schwierig, künftige Kosten seriös zu prognostizieren.
Dennoch hat der Haupt- und Finanzausschuss nun eine Satzung über „die Erhebung von Gebühren für die Unterbringung von Geflüchteten und anderen ausländischen Personen“ fraktionsübergreifend angenommen. Wie es darin heißt, hat der Fachbereich Immobilienmanagement durchschnittliche Unterbringungskosten von 600 Euro pro Person ermittelt. Konkret verlangt die Stadt daher für jeden aufgenommenen Menschen, der sich in einem Asylverfahren befindet, einen monatlich Pauschalbeitrag von 300 Euro vom Kreis Bergstraße. /sm
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