Landtagswahl

Von angekündigten Abschieden und Aufstiegsambitionen

In zwei Monaten ist Landtagswahl, eine neue Regierung wird voraussichtlich Mitte Januar 2024 vereidigt. Von den amtierenden Ministerinnen und Ministern wären einige gerne weiter dabei.

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dpa/lhe
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Wiesbaden. Egal, wie die hessische Landtagswahl am 8. Oktober ausgeht: Schon jetzt ist klar, dass es am Kabinettstisch große personelle Veränderungen geben wird. Mehrere Ministerinnen und Minister haben bereits angekündigt, nach der Wahl nicht mehr für ein Amt zur Verfügung zu stehen. Andere haben dagegen signalisiert, dass sie gerne weitermachen möchten.

Bei Ministerpräsident Boris Rhein ist die Sache klar - er geht mit großem innerparteilichen Rückenwind als CDU-Spitzenkandidat in die Abstimmung und will weitermachen. Da der 51-Jährige sein Amt in der laufenden Legislaturperiode von Volker Bouffier übernommen hatte, muss Rhein sich im Herbst erstmals dem Votum der Wählerinnen und Wähler stellen.

Auch sein Stellvertreter, Grünen-Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, will weitermachen, allerdings wohl am liebsten in neuer Funktion: Der 52-Jährige kandidiert für seine Partei als Ministerpräsident und will erster grüner Regierungschef in Hessen werden.

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Justizminister Roman Poseck (CDU) betonte schon vor einigen Monaten in einem dpa-Interview, das politische Gestalten mache ihm Freude. "Von daher würde ich gerne weiter Verantwortung tragen. Am liebsten natürlich als Justizminister hier in diesem Bundesland", sagte der 53 Jahre alte Jurist. Auch bei Wissenschaftsministerin Angela Dorn von den Grünen kann man davon ausgehen, dass sie gerne weiter am Kabinettstisch sitzen würde. Die 41-Jährige ist neben Al-Wazir Co-Spitzenkandidatin ihrer Partei.

Finanzminister Michael Boddenberg (CDU/64 Jahre) signalisiert ebenfalls, wohl weiter zur Verfügung zu stehen. "Mir macht die Arbeit als Finanzminister weiterhin sehr viel Spaß", teilte er über seinen Sprecher mit. "Aber über die Verteilung zukünftiger Ministerposten entscheiden Wahlen, eine Koalition und der künftige Ministerpräsident." Kultusminister Alexander Lorz (CDU/57 Jahre) hat nach der Aussage eines Ministeriumssprechers "viel Lust darauf, weiter Minister zu bleiben".

Anders sieht es dagegen beim Parteikollegen und Innenminister Peter Beuth (CDU) aus. Er hatte schon vor längerem angekündigt, sich aus der aktiven Landespolitik zurückziehen zu wollen. Offen bleibt bislang, welche Pläne der 55-jährige Jurist für die Zeit nach der Wahl hat.

Auch Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) hat bereits 2022 ihren Abschied angekündigt. Sie wolle mehr selbstbestimmte Zeit für ihre Familie und Hobbys haben, hatte sie erklärt. Die 64-Jährige ist seit 2014 Umweltministerin.

Sozialminister Kai Klose (Grüne), seit 2019 Landesminister, will sich beruflich neu orientieren: "Nach den langen Jahren in der Politik ist es für mich an der Zeit, den Blickwinkel zu ändern, ein neues Kapitel aufzuschlagen und gespannt darauf zu sein, wohin der Weg mich führt", hatte der 49-Jährige bereits vor einiger Zeit erklärt.

Europaministerin Lucia Puttrich (CDU) kandidiert nach eigenen Worten nicht mehr für ein Landtagsmandat, um "neuen Kräften Gelegenheit zu geben, politisch zu starten". Die 62-Jährige war von 2010 bis 2014 zunächst Umweltministerin, danach wurde sie Europaministerin.

Der Chef der Staatskanzlei, Axel Wintermeyer (CDU/63 Jahre), erklärte dagegen, er sei "seit 13 Jahren gerne mit vollem Einsatz Staatsminister" und wolle auch in Zukunft seinen Anteil zur Landespolitik leisten - wenn Wahlergebnis und Kabinettsbildung entsprechend ausfielen.

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