Wohnen

Verband: Lage auf hessischem Wohnungsmarkt verschärft sich

Nach einer Studie des Pestel-Instituts müssten jährlich in Hessen mindestens 30 000 neue Wohnungen gebaut werden, um den Bedarf einer wachsenden Bevölkerung zu decken.

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dpa/lhe
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Hessen. Stark gestiegene Baukosten und höhere Zinsen verschärfen nach Einschätzung des Verbandes der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft die Lage auf dem hessischen Wohnungsmarkt. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Baugenehmigungen demnach um 9,6 Prozent auf gut 25 000 Bewilligungen. "Die gestiegenen Zinsen und die enormen Baukosten bringen den Neubau fast zum Erliegen", warnte Verbandsvorstand Axel Tausendpfund.

"Wer Wohnungen zu fairen Mieten anbieten möchte, kann sich Bauen kaum mehr leisten", sagte Tausendpfund. Daher seien auch die Investitionen der Mitgliedsfirmen des Verbandes in den Neubau im Jahresvergleich 2021/2022 um 30,2 Prozent auf 566 Millionen Euro gesunken.

Die durchschnittliche Nettokaltmiete lag bei den im Verband organisierten Wohnungsbaufirmen 2022 mit 6,97 Euro pro Quadratmeter demnach weiterhin unter dem hessischen Schnitt von 8 Euro. "Wenn unsere Unternehmen als Garant für faire Mieten nicht mehr in der Lage sind, neuen Wohnraum zu schaffen, leiden darunter alle Menschen, die sich keine teuren Wohnungen leisten können", mahnte Tausendpfund.

Nach einer Studie des Pestel-Instituts müssten jährlich in Hessen mindestens 30 000 neue Wohnungen gebaut werden, um den Bedarf einer wachsenden Bevölkerung zu decken. Im vergangenen Jahr waren es 21 745 Einheiten (minus 5,3 Prozent). Die künftige Landesregierung müsse die Krise auf dem Wohnungsmarkt in den Griff bekommen, "um allen Menschen ein Zuhause zu bieten, das sie sich leisten können", forderte Tausendpfund.

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