Bergstraße. Am 27. September 2013 hatte die Synode des Evangelischen Dekanats Bergstraße die sprichwörtliche Wahl – und sich mit absoluter Mehrheit für ihn entschieden: Der damals 55-jährige Arno Kreh wurde zum Dekan gewählt. Sein neues Amt trat der Seelsorger, der bis zu diesem Zeitpunkt als Gemeindepfarrer in Groß-Umstadt und stellvertretender Dekan im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald tätig war, zum 1. Januar 2014 an. Am Freitag, 2. Februar, wird der heute 66-Jährige in den Ruhestand verabschiedet.
Der Termin seiner Verabschiedung ist zugleich das Datum der Amtseinführung von Pfarrerin Sonja Mattes, die bei der Wahlsynode am 23. Juni 2023 mit absoluter Mehrheit zur neuen Dekanin gewählt wurde. Die 47-jährige war zuletzt Referentin für Theologische Ausbildung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), verfügt aber bereits über Erfahrung an einer Dekanatsspitze.
Sonja Mattes war vor ihrer Referentinnen-Tätigkeit elf Jahre lang Pfarrerin in der Urberacher Petrusgemeinde und sieben Jahren lang stellvertretende Dekanin des Evangelischen Dekanats Rodgau (mittlerweile Dreieich-Rodgau). Die Dekanin ist die neue Dienstvorgesetzte von zurzeit rund 60 Pfarrerinnen und Pfarrern; ihre reguläre Amtszeit beträgt sechs Jahre. Mattes wird das 44 Kirchengemeinden beziehungsweise elf Nachbarschaften große Dekanat gemeinsam mit Präses Ute Gölz leiten, die an der Spitze des Dekanatssynodalvorstands steht.
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Ihr Mann Oliver wechselt ebenfalls ins Evangelische Dekanat Bergstraße: Der 51-Jährige ist zurzeit noch Pfarrer in der Urberacher Petrusgemeinde, wird aber zum 1. August seinen Dienst als Seelsorger in den Evangelischen Kirchengemeinden Zell/Gronau und Schönberg/Wilmshausen antreten.
Arno Kreh beendete bei seinem Dienstantritt vor zehn Jahren eine fast ein Jahr währende Vakanz im Dekane-Amt an der Bergstraße. Dabei knüpfte er zunächst an bewährte und etablierte Aktivitäten des Bergsträßer Dekanats an: Der Sonntagsschutz blieb in den Jahren seiner Amtszeit genauso wichtig wie etwa die Armutsbekämpfung. „Kirche sollte in der Öffentlichkeit präsent sein, gesellschaftliche Themen aufgreifen und wo nötig Stellung beziehen.“ Zuletzt hat Kreh das in diesen Tagen mit einer klaren Positionierung gegen Rechtsradikalismus und Antisemitismus getan.
Herausforderungen im Amt
In die Amtszeit von Arno Kreh fielen als große Herausforderungen die Auflösung des Nachbardekanats Ried und in der Folge die Eingliederung von zehn Kirchengemeinden des südlichen Rieds ins Dekanat Bergstraße sowie der Beginn des „ekhn2030“-Prozesses. Eine weitere Herausforderung in der Amtszeit des scheidenden Dekans waren die Vakanzen, zeitweise waren bis zu 20 Prozent der Pfarrstellen unbesetzt. In den vergangenen Monaten konnten zumindest die vollen Pfarrstellen des Dekanats mit Ausnahme von Biblis-Nordheim allesamt wieder neu besetzt werden.
Langweilig wird es Kreh – verheiratet, vier erwachsene Kinder und sieben Enkelkinder – im Ruhestand nicht werden: Der Wahl-Heppenheimer ist in seiner Freizeit gerne in Bewegung, auf dem Fahrrad, beim Nordic Walking oder bei Wanderungen. Er ist leidenschaftlicher Großvater und als ehemaliger Fußballspieler verfolgt er das Fußballgeschehen, insbesondere schlägt sein Herz für den VfB Stuttgart.
Zum Festgottesdienst anlässlich des Wechsels im Dekane-Amt lädt Präses Ute Gölz für den 2. Februar ab 18 in die Evangelische Domkirche Lampertheim (Kaiserstraße 2) ein. Verabschiedung und Einführung werden von Pfarrer Stephan Arras, Propst der Propstei Starkenburg, vorgenommen. Anschließend lädt das Dekanat zu einem Empfang in die benachbarte Notkirche (Römerstraße 94) ein. red
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