Bergstraße. In rund sechs Wochen wird die stark befahrene Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim zum ersten Mal voll gesperrt. Hintergrund ist – wie mehrfach berichtet – eine großangelegte Sanierung. Die erste Phase wird drei Wochen dauern, bevor ab Mitte des kommenden Jahres eine fünfmonatige Vollsperrung folgt. Betroffen ist der Fern-, Regional- und Güterverkehr. Die Folgen treffen den Verkehr in drei Bundesländern, neben Hessen und Baden-Württemberg auch in Rheinland-Pfalz. Fahrgäste müssen sich auf ausfallende Züge, Busfahrten und Verspätungen einstellen. Für die Regional- und S-Bahnen auf der Riedbahn ist ein Ersatzverkehr mit Bussen geplant. Die Auswirkungen werden nicht nur an der im Kreis Bergstraße an Groß-Rohrheim, Biblis, Bobstadt, Bürstadt und Lampertheim vorbeiführenden Riedbahn selbst spürbar sein.
Auf den Strecken ist weniger Platz für den Regionalverkehr
Der Fernverkehr und teilweise auch der Güterverkehr werden über die parallel verlaufenden Schienen links und rechts des Rheins umgeleitet, also über die Strecken Mainz-Worms-Ludwigshafen/Mannheim und über die unter anderem an Zwingenberg, Auerbach, Bensheim und Heppenheim vorbeiführende Main-Neckar-Bahn Frankfurt-Darmstadt-Heidelberg. Auf diesen Strecken ist dann weniger Platz für den Regionalverkehr, der ausgedünnt wird. Teils helfen Busse aus. Insgesamt sollen 150 Busse unterwegs sein, mehr als 1000 Fahrten soll es pro Tag geben.
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Unter anderem am Bahnhof Bensheim laufen dafür bereits die Vorbereitungen. Lilafarbene Markierungen auf dem Boden weisen den Weg von den Bahnsteigen zum Busbahnhof. „Riedbahn-Ersatzverkehr“ ist darauf zu lesen. Die Busse fahren im Januar dann Richtung Darmstadt, Heppenheim, Weinheim und Ladenburg.
Die erste der Sperrungen auf der Riedbahn beginnt am 1. Januar 2024 um 23 Uhr und dauert bis 21. Januar. In der Zeit sind vorbereitende Arbeiten geplant. Bis zum Sommer folgen immer wieder Sperrungen auf den Umleitungsstrecken, um diese zu ertüchtigen. Zwischen 15. Juli und Mitte Dezember geht dann auf der Riedbahn fünf Monate lang nichts mehr.
Die Deutsche Bahn informiert Fahrgäste im Internet und über Aushänge, zudem ist in den kommenden Wochen ein Infomobil unterwegs und macht unter anderem Station in Lampertheim und Biblis.
Der Fahrgastverband Pro Bahn rät Reisenden, sich im Vorhinein zu informieren, auch über die Lage der Bushaltestellen des Ersatzverkehrs. Zu hoffen sei, dass sich das Ersatzkonzept in den ersten Tagen einspiele, sagte Thomas Mrocek für den hessischen Landesverband. Die Bahn müsse genügend Busfahrer einstellen und schulen, um auch Krankheitsfälle kompensieren zu können. Dies sei angesichts des Fachkräftemangels eine riesige Herausforderung.
Die Deutsche Bahn will bis 2030 wichtige Teilstrecken „generalsanieren“. Damit verbunden sind weite Umleitungen für den Zugverkehr, der danach über Jahre ungestört laufen soll.
Die Riedbahn ist die erste dieser Strecken. Sie wird pro Tag von mehr als 300 Fern-, Nah- und Güterverkehrszügen befahren. kel/dpa
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