Groß-Rohrheim. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Die Sanierung der Riedbahn, in Größe und Umfang eines der bedeutendsten Sanierungsprojekte der Deutschen Bahn, geht jetzt in die heiße Phase.
Nur noch wenige Tage, dann wird eine der meistbefahrenen ICE-Strecken, nämlich die zwischen Frankfurt und Mannheim, für fast ein halbes Jahr komplett gesperrt. Vom 15. Juli bis 14. Dezember wird die Strecke für den Bahnverkehr saniert.
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Dazu wird für den regionalen Personenverkehr ein Bus-Ersatzverkehr eingerichtet. Schon im Januar gab es eine Testphase, bei der noch nicht alles rund lief. Um die Bevölkerung zu informieren und die Bahnreisenden – insbesondere die Berufspendler – mitzunehmen, hat die Bahn ein Infomobil zu allen betroffenen Bahnhöfen geschickt. So auch nach Groß-Rohrheim. Dort befand sich das Infomobil fünf Stunden lang in der Allee am Groß-Rohrheimer Bahnhof. Hier stand das siebenköpfige Team geduldig zu allen Fragen Rede und Antwort. „Viele waren schon erstaunlich gut informiert. Und so gab es dann auch schon mal Fragen zur technischen Umsetzung des Bauvorhabens“, sagte Projektleiter Marko Asseng im Gespräch mit dieser Redaktion.
Viele fragten nach Informationen über ihre Strecke
Unter der Adresse www.bahn.de/ersatzverkehr-riedbahn findet sich so ziemlich alles, was man in Sachen Busverkehr wissen muss. Etwa auch, wo die jeweiligen (Ersatz-) Haltestellen sind. Hier haben die Groß-Rohrheimer Glück, denn deren Haltestelle befindet sich unmittelbar am Bahnhof – auf der Ostseite in der Bibliser Straße.Manch einer wird sich schon gewundert haben, dass jetzt schon große DB-Busse mit der Aufschrift „Ersatzverkehr“ durch Groß-Rohrheim fahren. „Hier hat die Testphase bereits begonnen. Unsere Fahrerinnen und Fahrer müssen die Strecken und Haltestellen, wenn es bald losgeht, ja kennen“, sagte Asseng. Jetzt dürfen sich diese auch mal verfahren – in eineinhalb Wochen dann aber nicht mehr. In den Nachbarkommunen gibt es Haltestellen nicht direkt am Bahnhof und manch größere Kommune wie etwa Gernsheim oder Lampertheim bekommt sogar zwei Haltestellen.
Übrigens hat jeder der im Ersatzverkehr eingesetzten lila Busse eine Toilette an Bord. Dafür wurden diese eigens umgerüstet. Fahrkarten kann man in den Bussen aber nicht kaufen. Gefragt wurde auch nach der Mitnahme von Fahrrädern. Diese ist nur gestattet, wenn es sich um Klappräder handelt. Diese zählen als Reisegepäck. Zu Beginn des Ersatzverkehrs dürfte die Lage in den Bussen noch entspannt sein, beginnt doch die Sanierung der Riedbahn in den hessischen Sommerferien. Es sind also keine Schüler unterwegs. Spannend dürfte werden, was Ende August zum Schulanfang passiert. Die Busse haben ja bei weitem kein solches Platzangebot wie in normaler Regionalzug. „Bis dahin sind die Fahrerinnen und Fahrer der insgesamt 150 Busse aber schon längst auf den Strecken eingefahren“, ergänzte der Fachmann.
Gefragt wurde auch nach Anschlussverbindungen und den jeweiligen Fahrplänen. Insgesamt gab es aber so gut wie keine Beschwerden. Lediglich ein Anwohner aus der Bibliser Straße erinnerte noch einmal an das Verkehrschaos im Januar. Viele Fragen richteten sich auch an die technische Umsetzung der Sanierung. Hierzu wurde ergänzt, dass zwischen Gernsheim und Biblis – also auch in Groß-Rohrheim – die Lärmschutzwände erweitert werden. Neben den Gleisen und Weichen werden auch alle Signale erneuert. Das geschieht mittels Hubschraubereinsatz und soll Ende Juli stattfinden. „Dann wird es laut, aber das ist ja dann tagsüber“, so Asseng. Auch die Arbeit der sogenannten Bettungsreinigungsmaschine verursache starken Lärm. Diese reinigt den Schotterbelag, auf dem später die Gleise verlegt werden.
Der Groß-Rohrheimer Bahnhof wird neue Bahnsteigmöbel erhalten, die Fahrradständer werden überdacht und es wird ein modernes Fahrgastinfosystem angebracht. Außerdem werden zwei Weichen erneuert. mibu
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