Weinheim. Normalerweise wären Parkplätze vor dem Weinheimer Freizeitbad Miramar um diese Jahreszeit Mangelware. Die Weihnachtsferien gehören schließlich zu den besucherstärksten Wochen. Doch seit dem verheerenden Brand in der Salz- und Kristalltherme in der Nacht vom 8. auf den 9. Dezember stehen nur wenige Autos von Spaziergängern, die um den Waidsee laufen, auf dem Parkplatz. Dafür sind der Eingangsbereich des Miramar und die Therme weiträumig abgesperrt.
Werbeplanen der Firma Polygon, die ihren Hauptsitz in Schweden hat und auf die Sanierung von Gebäuden nach Brand- und Wasserschäden spezialisiert ist, versperren teilweise die Sicht auf das Gebäude. Dahinter sieht man mehrere Container, in denen sich bereits die verbrannten Reste der Therme türmen.
Auf Anfrage teilt Miramar-Geschäftsführer Nicolas Steinhart mit, dass zwischenzeitlich auch mit der Reinigung und Reparatur im Bereich der zentralen Sanitäranlage und der Umkleide begonnen werden konnte. Daher halte man am Ziel fest, das Freizeitbad und die Saunalandschaft ab März/April wieder eröffnen zu können. Aktuell werde der Neubau der Therme geplant – „im selben Aufbau wie vor dem Brand“, teilt die Geschäftsführung mit.
Außenwände und Bodenplatte müssten vermutlich nicht ersetzt werden, hier stünden aber noch einige Untersuchungen aus. Im Dezember 2025 wolle man die neue Salz- und Kristalltherme wieder in Betrieb nehmen. „Das ist ein ambitioniertes Ziel, aber das verfolgen wir konsequent“, erklärte Nicolas Steinhart.
Die Therme war durch das Feuer, das am späten Abend des 8. Dezember ausgebrochen war, komplett zerstört worden. Die Feuerwehr Weinheim, aber auch umliegende Wehren, Polizei und Rettungsdienste waren mit circa 200 Einsatzkräften vor Ort. Verletzt wurde zum Glück niemand, da das Bad zu diesem Zeitpunkt bereits geschlossen hatte. Aber die Brandbekämpfung dauerte bis zum nächsten Tag, da immer wieder Glutnester aufflammten. Doch es gelang den Feuerwehren, ein Übergreifen des Brandes auf die übrigen Bereiche des Bades zu verhindern. Lediglich der direkt angrenzende Bereich der Umkleiden und Sanitäranlagen wurde durch Ruß und Löschwasser stark in Mitleidenschaft gezogen.
Schon kurz darauf bezifferte die Miramar-Geschäftsführung die Schadenshöhe auf deutlich mehr als zehn Millionen Euro. Das hat sich offenbar weitgehend bestätigt. Allerdings bleibe es eine Schätzung, weil eben noch nicht sicher feststehe, ob auch die Außenwände und die Bodenplatte erneuert werden müssen.
Die Ermittlungen zur Brandursache sind mittlerweile abgeschlossen. Wie die Staatsanwaltschaft auf Anfrage mitteilte, hätten sich keine Anhaltspunkte für Fremdverschulden ergeben. „Nach dem jetzigen Sachstand ist davon auszugehen, dass ein technischer Defekt an einem Wäschetrockner den Brand ausgelöst hat“, erklärte Pressesprecherin Dr. Valerie Schweppe. pro/ü
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