Bergstraße. In den sozialen Medien machen Gerüchte über Diebstähle und Überfälle in Groß-Rohrheim in Zusammenhang mit der Flüchtlingsunterkunft die Runde. „Das Gerede stimmt einfach nicht“, sagt der Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf (Grüne).
Er kümmert sich um die Unterbringung der Geflüchteten im Kreis Bergstraße und ist auch zuständig für die Gemeinschaftsunterkunft im früheren Indoorspielplatz Känguruinsel. Dort leben laut Schimpf aktuell etwas mehr als 200 Menschen aus der Ukraine. Sie wurden extra getrennt von Geflüchteten aus anderen Ländern untergebracht, da sie finanziell besser gestellt seien und Bleiberecht genießen.
Beschwerden wegen Müll
Schimpf betont, mindestens einmal die Woche Kontakt zur Polizei zu haben, um speziell abzuklären, ob es Probleme mit oder in den Sammelunterkünften gibt. Außer in Groß-Rohrheim gibt es die Zeltstadt in Bensheim mit aktuell rund 600 Personen sowie das alte Krankenhaus in Lindenfels mit 320 Menschen.
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Auch der Groß-Rohrheimer Bürgermeister Rainer Bersch betont, ihm sei nichts über Kriminalität durch die Unterbringung der Ukrainer bekannt. Es habe nur vereinzelt Beschwerden über leere Flaschen oder Abfall gegeben, die statt im Mülleimer am Straßenrand gelandet seien.
Kritisch sieht Bersch allerdings den hohen Zuwachs in einem Ort mit 3700 Einwohnern. „Damit sind wir als kleine Gemeinde überlastet“, findet er. Immerhin laufe der Austausch und die Abstimmung mit dem Landratsamt und speziell mit Matthias Schimpf sehr gut.
Gleichwohl müsse Groß-Rohrheim über die Direktzuweisung noch Geflüchtete aufnehmen und unterbringen. Dafür stünden nun zwei Wohnungen von privaten Vermietern bereit. In der Groß-Rohrheimer Gemeindevertretung stehe dieses Thema in der Sitzung am heutigen Mittwoch, 24. Mai, auf der Tagesordnung. cos/Archivbild: Zelinger
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