Groß-Rohrheim. 13 von 19 Gemeindevertretern in Groß-Rohrheim strengen die Abwahl von Bürgermeister Rainer Bersch an. Bei der Sitzung des Parlaments am morgigen Mittwoch, 24. Mai, 20 Uhr, im Groß-Rohrheimer Rathaus, wird darüber abgestimmt.
Einen entsprechenden Antrag haben die Fraktionen von SPD und Freien Wählern/Bürger für Groß-Rohrheim eingereicht. Zudem wurde dieser von einem Vertreter der CDU unterschrieben. Damit ist die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln des Parlaments für eine Abwahl des Rathauschefs gegeben.
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Zur Begründung heißt es im Antrag: „Das Vertrauensverhältnis zwischen rund 80 Prozent der Gemeindevertreter und dem Bürgermeister ist irreparabel gestört und gefährdet die weitere Entwicklung unserer Gemeinde.“ Als Grund wird die „bewusst verheimlichte Stellenbesetzung“ genannt, die mit der Übernahme der Bauhof-Aufgaben durch den KMB bekannt wurde.
Darüber gibt es seit Monaten Diskussionen in Groß-Rohrheim, in die sich zwischenzeitlich auch das Landratsamt als übergeordnete Behörde eingeschaltet hat. Der KMB sollte laut Parlamentsbeschluss sieben Bauhofmitarbeiter übernehmen.
Doch Bersch änderte den Vertrag eigenmächtig auf nur sechs Mitarbeiter. Einer sei unverzichtbar für die Arbeit der Feuerwehr und sollte bei der Gemeinde vor Ort bleiben. Der Streit darum verzögerte auch die Haushaltseinbringung, und im Zuge der vorläufigen Haushaltsführung fiel nun sogar der Maimarkt als größtes Fest im Jahr aus.
Stimmen am Mittwoch zwei Drittel der Gemeindevertreter der Abwahl zu, hat Bersch eine Woche Zeit zu überlegen, sein Amt niederzulegen. Andernfalls kann das Parlament im nächsten Schritt die Bürger über die Abwahl entscheiden lassen. Laut Hessischer Gemeindeordnung ist eine Zustimmung von 30 Prozent der Wahlberechtigten nötig. cos
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