Bergstraße. Der Kreis Bergstraße wird in diesem Jahr noch einmal deutlich mehr Geld ausgeben als 2023. Der am Montag verabschiedete Haushaltsplan sieht Aufwendungen in Höhe von 639 Millionen Euro vor. Das sind über 75 Millionen Euro mehr als im Vorjahr, als 564 Millionen Euro an Aufwendungen im Etat ausgewiesen wurden.
Der Schuldenstand
Die Verbindlichkeiten des Kreises aus Krediten werden laut Plan bis zum Ende des laufenden Jahres noch einmal deutlich gestiegen sein – nachdem sie schon in den vergangenen Jahren gewachsen sind. Der Haushaltsplan weist zum Ende des Jahres Verbindlichkeiten aus Krediten in Höhe von rund 70 Millionen Euro aus.
Steuern und ähnliche Erträge
Da die Städte und Gemeinden mehr Steuern einnehmen, erhöhen sich auch die Grundlagen für die Umlagen, die sie an den Kreis überweisen müssen in absoluten Zahlen. Der Hebesatz der Kreisumlage soll 2024 aber nicht steigen und liegt weiter bei 31,55 Prozent. Das bringt dem Kreis Einnahmen in Höhe von 156,5 Millionen Euro, 2,1 Millionen Euro mehr als 2023. Finanzdezernent Matthias Schimpf hat Steigerungen beim Hebesatz der der Kreisumlage für die kommenden drei Jahre angekündigt – nach aktuellen Planungen 2025 und 2026 um jeweils 0,49 Prozentpunkte, 2027 noch einmal um 0,4 Prozentpunkte.
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Die Investitionen
Nach einem Rückgang von 2022 zu 2023 fällt die Summe der Investitionen erneut. Auf 20,9 Millionen Euro summieren sich die Auszahlungen aus Investitionstätigkeit im regulären Haushalt des Kreises. Auf einem anderen Blatt stehen die Millionenbeträge, die in die räumliche und technische Ausstattung der Schulen fließen. Diese Investitionen werden in den Wirtschaftsplänen des Eigenbetriebs Schule und Gebäudewirtschaft getrennt abgebildet. Dort ist für dieses Jahr ein Investitionsvolumen in Höhe von 70,7 Millionen Euro vorgesehen. Zwischen 2023 und 2027 werden nahezu 500 Millionen Euro verbaut. Im Zeitraum 2000 bis 2027 werde man damit über eine Milliarde Euro in die Schulen gesteckt haben, betonte Landrat Christian Engelhardt bei der vergangen Kreistagssitzung.
Die Steueraufwendungen
Einen großen Teil seiner Einnahmen muss der Kreis an andere Stellen wieder abgeben. Diese 71,9 Millionen Euro setzen sich vor allem zusammen aus der Krankenhausumlage und der Umlage für den Landeswohlfahrtsverband. Letztere wächst kontinuierlich.
Die Personalaufwendungen
Mit einer steigenden Zahl an neuen Aufgaben, aber auch an zu bearbeitenden Fällen, steigt seit Jahren auch der Bedarf an Personal. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Kreisverwaltung einer der größten Arbeitgeber im Landkreis ist. Hinzu kommen Tarifsteigerungen. Die Ausgaben für die Mitarbeiter des Kreises steigen von 67,1 Millionen auf 78,3 Millionen Euro. Diskutiert wurde in der Kreistagssitzung, dass zahlreiche Stellen aufgrund des Fachkräftemangels nicht besetzt werden können.
Sach- und Dienstleistungen
Die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen steigen in diesem Jahr von 47,7 Millionen Euro auf 58,6 Millionen Euro. Unter anderem wachsen nach Angaben des Kreises die Kosten für die Unterbringung von Flüchtlingen. Betreiber von Gemeinschaftsunterkünften sind laut Haushaltsvorbericht an den Kreis herangetreten, um Tagessätze neu zu verhandeln.
Gebühren und Beiträge
An Gebühren und Beiträgen soll der Kreis 2,9 Millionen Euro mehr einnehmen als im Vorjahr.
Tilgung von Krediten
Mit 5,8 Millionen Euro wird der Kreis in diesem Jahr weitaus weniger Geld in die Tilgung von Krediten stecken als im Vorjahr. 12.2 Millionen Euro wurden 2023 zurückgezahlt.
Zinsen
Gleichzeitig steigt die Summe, die der Kreis für Zinszahlungen aufbringen muss. 2,8 Millionen Euro sind dafür im aktuellen Haushaltsplan vorgesehen. 2023 waren es 900 000 Euro weniger.
Das Jahresergebnis
Der Haushaltsplan schließt mit einem deutlichen Minus von 25,2 Millionen Euro ab. Da der Kreis das Defizit mit einem Griff in die Rücklagen jedoch ausgleichen kann, ist der Haushalt dennoch genehmigungsfähig.
Die Nettoneuverschuldung
Die Nettoneuverschuldung steigt auf 12,2 Millionen Euro. kel
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