Hessen. Nach bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie startet die IG Metall am Dienstag auch im Bezirk Mitte eine erste Warnstreikwelle. Aufgerufen sind Beschäftigte aus 38 Betrieben in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen, wie die Gewerkschaft mitteilt.
Unmittelbar nach Mitternacht sind am frühen Dienstag Aktionen unter anderem bei Thyssen-Krupp Rasselstein in Andernach, Federal-Mogul in Wiesbaden und Norma in Hanau geplant. Viele weitere Betriebe sollen im Laufe des Tages folgen. Ein Schwerpunkt der Proteste ist das Saarbrücker Werk des Auto-Zulieferers ZF, der Stellenstreichungen angekündigt hat.
Die Enttäuschung der Beschäftigten über das unzureichende Angebot der Arbeitgeber sei groß und provoziere die Warnstreiks, sagt IG-Metall-Verhandlungsführer und Bezirkschef Jörg Köhlinger. Er kündigt an: "Wir werden den Druck unmittelbar nach Ende der Friedenspflicht nun erhöhen."
Die Friedenspflicht der Flächentarifverträge für bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigte läuft am Montag um Mitternacht ab. Bislang haben die Tarifpartner in zwei Verhandlungsrunden keine Annäherung erreicht. Die IG Metall fordert 7 Prozent mehr Geld innerhalb eines Jahres, während die Metallarbeitgeber 3,6 Prozent in einem Zeitraum von 27 Monaten angeboten haben. Die erste Stufe von 1,7 Prozent soll im Juli 2025 greifen. Die Unternehmen verweisen auf schwache Produktionswerte und fehlende Aufträge.
Für die Mittelgruppe aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland soll am 31. Oktober in Mainz weiterverhandelt werden. Für Thüringen sind die Gespräche auf den 5. November in Jena terminiert.
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