Bergstraße/Südhessen. Starke Regenfälle sowie daraus resultierende hohe Wasserstände an den Flüssen hatten auch im Kreis Bergstraße zu Hochwasserlagen geführt. Aktuell sinken die Pegel und auch auf dem Gelände des ehemaligen AKW in Biblis hat sich die Lage entspannt. Dort
drückte das Wasser aus dem Untergrund auf die ehemalige Kühlturmfläche. Es bestehe jedoch keine Gefahr für die Bevölkerung, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt. Die Gemeinde Biblis sowie die Stadt Groß-Rohrheim haben dort zusätzliche Deichkontrollen in eigener Verantwortung durchgeführt.
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Zur Normalisierung der Lage wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen. „Mit Unterstützung zahlreicher, insbesondere auch ehrenamtlicher Einsatzkräfte ist es gelungen, der Lage Herr zu werden“, betont Landrat Christian Engelhardt. So habe es Hochwasser-Einsätze in Biblis, Bobstadt, Groß-Rohrheim, Hirschhorn, Neckarsteinach und Lampertheim gegeben, wo unter anderem Sandsäcke gefüllt wurden. Beteiligt waren unter anderem auch Aktive aus den Freiwilligen Feuerwehren von THW, DLRG und DRK aus dem ganzen Kreisgebiet.
Das RP Darmstadt überwacht entlang von Rhein und Main insgesamt 167 Kilometer Deiche
Auch die Einsatzleitung des Dezernats „Staatlicher Wasserbau“ beim Regierungspräsidium (RP) Darmstadt hat am Donnerstagmorgen den Hochwasser-Einsatz der Wasserwehren am Rhein für beendet erklärt. Da der Wasserstand des Rheins auf zu diesem Zeitpunkt 5,97 Meter gefallen war, damit die Hochwasserwarnstufe III unterschritten wurde und mit weiter fallenden Wasserständen zu rechnen sei, sei die „rund um die Uhr“-Bewachung der Winterdeiche nicht mehr erforderlich.
Regierungspräsident Jan Hilligardt bedankt sich bei allen Beteiligten: „Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass die notwendigen Mechanismen greifen und alle Akteure wissen, was in solchen Lagen zu tun ist, um die Deiche zu bewachen und deren Funktionalität zu sichern.“
Das RP Darmstadt überwacht entlang von Rhein und Main insgesamt 167 Kilometer Deiche. Dieses System schützt in Südhessen rund 600 000 Menschen und Vermögenswerte in Milliardenhöhe. Das zuständige Dezernat „Staatlicher Wasserbau“ im RP nimmt zum einen die Aufgaben der Deichaufsicht wahr, zum anderen ist das Land Hessen für einen Großteil der Deiche unterhaltungspflichtig. In den kommenden Jahren steht noch die Sanierung der Deiche an Weschnitz (zwischen Einhausen und Biblis), Modau, Sandbach und Winkelbach an, die im Rückstaubereich des Rheins bei einem Hochwasser liegen. red
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