Ukraine - Standort in der Lilienthalstraße für bis zu 300 Menschen mit mehr Strom versorgt / 23 neue Angebote an „Vermiete doch an die Stadt“

Große Flüchtlings-Unterkunft in Viernheim ist in Kürze bezugsfertig

Von 
Martin Schulte
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Die Traverse über der L 3111 steht. Die Stromleitung darüber soll die Dusch-Container gegenüber versorgen. © martin Schulte/sm

Viernheim. Eine etwa zweistündige Vollsperrung der L 3111 auf der Höhe des Amazon-Lagers hat dieser Tage zu erheblichen Verkehrsstörungen in dem Gebiet geführt. Das THW hat eine Traverse über der Landesstraße aufgebaut, über die eine Stromleitung vom Trafohäuschen auf der östlichen Seite zur neuen Flüchtlingsunterkunft in der Lilienthalstraße verlegt wurde.

Die Stromversorgung des ehemaligen Bürogebäudes der Firma Pfenning reiche für den Betrieb als Unterkunft für bis zu 300 Menschen nicht aus, erklärte Bürgermeister Matthias Baaß auf Anfrage dieser Redaktion. Es seien etwa die Wasch- und Dusch-Container außerhalb des Gebäudes sowie Waschmaschinen und Wäschetrockner mit Strom zu versorgen. In Absprache mit den Stadtwerken habe man die Überquerung der L 3111 gewählt, weil das die einfachste und schnellste Lösung sei, so Baaß.

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Die Stadt Viernheim hat die Immobilie in der Lilienthalstraße gemietet und tritt damit für den Kreis Bergstraße in Vorleistung. Das Gebäude sei in Kürze bezugsfertig, es seien nur noch Kleinigkeiten zu erledigen, sagte der Verwaltungschef. Aktuell seien allerdings noch keine Belegungen geplant. Insgesamt seien weniger Menschen aus der Ukraine nach Hessen gekommen als ursprünglich erwartet. „Wir sind ganz dankbar für den zeitlichen Puffer, denn so können wir die Unterkünfte auch ordentlich vorbereiten“, sagte Baaß.

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Seit dem Ausbruch des russischen Angriffskriegs in der Ukraine am 24. Februar hätten im Rahmen des Viernheimer Projekts „Vermiete doch an die Stadt“ noch mal 23 Eigentümer leerstehende Wohnungen angeboten, erklärte Baaß weiter. Hier stünden die Verträge vor dem Abschluss. „23 Wohnungen in fünf Wochen – dass ist sehr viel. Wir sind überaus dankbar.“

Derzeit seien rund 330 Menschen aus der Ukraine privat in Viernheim untergebracht. Mitunter gehe es recht beengt zu, mit den 23 zusätzlichen Wohnungen ließe sich einiges entspannen, sagte Baaß. Insgesamt haben nun 93 Eigentümer an die Stadt vermietet.

Weiterer Platz von etwa 200 Quadratmetern entsteht in einem Bürogebäude am Neuen Weg. Der Unternehmer dort hat sich bereiterklärt, ein komplettes Stockwerk zur Verfügung zu stellen. In dieser Immobilie können laut Stadt bis zu 90 Betten aufgestellt werden. Dazu kommt das Gebäude einer ehemaligen Holzhandlung. Hier stehen 200 Quadratmeter für bis zu 20 Betten bereit. /sm

Redaktion Reporter.

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