Freizeit

Frühling im Naturschutzzentrum trotz kühler Temperaturen

Die Modelleinrichtung an der Erlache hatte für das Frühlingsfest 2025 ein abwechslungsreiches Programm organisiert.

Von 
Gerlinde Scharf
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Beim Frühlingsfest im Naturschutzzentrum Bergstraße waren wärmende Jacken sinnvoll. © Thomas Zelinger

Bergstraße. Nur äußerst verhalten hat der Frühling am Sonntag an die Türen des Naturschutzzentrums Bergstraße (NZB) geklopft. Dabei zeigte sich die Natur ringsum bereits von ihrer opulenten Seite. Und das jährliche Frühlingsfest in der Modelleinrichtung an der Erlache bot zudem wie gewohnt eine große Menge an Aktionen und Aktivitäten für die ganze Familie, die dem Frühling auf die Sprünge helfen sollte.

Und tatsächlich. Die Befürchtungen des NZB-Leiters Martin Hitzemann, dass dunkle Wolken, Regen und Kälte den Aktionstag völlig vermiesen würden, sollten entgegen übler Schlechtwetter-Prognosen nicht eintreffen. Immer wieder blitzte am Nachmittag die Sonne durch und lotste – bei allerdings recht frischen Temperaturen – Groß und Klein ins Freie: Zum Relaxen, zum gemütlichen Plausch mit frisch gebrühtem Cappuccino, Caffee Crema oder Espresso der Bergsträßer Kaffeerösterei, zum Spielen, Toben und an die zahlreichen Stände und Tische, die keinen Zweifel daran ließen, dass Ostern kurz vor der Tür steht.

Hitzemann, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Referenten und Referentinnen sowie einige Kooperationspartner hatten ein buntes und abwechslungsreiches Programm an kreativen Bastelvorschlägen und Gartenaktionen für Groß und Klein vorbereitet. Zudem informierte ZAKB mit witzigen Comics über die Funktion einer Biogasanlage, der NABU Bergstraße mit den Gruppen Bensheim und Beedenkirchen animierte die Kids zum Bepflanzen und Bemalen kleiner Schnittlauch- und Kressetöpfchen und stand – wie die übrigen Mitwirkenden – den Besuchern für Gespräche über Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit zur Verfügung.

Einen Riesenspaß hatten zweifelsohne die jungen Gäste, die mit großer Begeisterung unter Anleitung der Helferinnen und Helfer und gelegentlich auch mit Unterstützung von Mama, Papa oder Opa in der Oster-Werkstatt zugange waren. Dort flochten sie gemeinsam mit Stefanie Richter und Yvonne Gärtner österliche Kränze aus Naturmaterialien wie Weidenäste, Apfelblüten, Hase- und Birkenreisig und verzierten diese im Anschluss. Oder sie banden hübsche Frühlingssträuße aus frischen Trieben und Blumen.

Nistkästen für den Vogel des Jahres 2025

Gleich nebenan wurde kräftig gehämmert und lange Nägel rundherum auf Baumscheiben gewuchtet. Mittig fanden kleine Osternester aus Zweigen, Moos und Gänseblümchen Platz und im besten Fall mit Ostereiern aus Naturfarben wie Hibiskus, Roter Rettig, Safflowerblüten (Distelblumenblätter) befüllt. Sara Bejek versorgte dazu den Künstlernachwuchs mit praktischen Tipps. Nina Köster, die gerade ihren Bundesfreiwilligendienst im Naturschutzzentrum leistet, „bediente“ vor allem weibliche Kundschaft an ihrer Schminkstation.

Leider ausverkauft, bedauerte Walter Heinz, der ein Dutzend vorgeschnittene Bausätze für Nistkästen für den Vogel des Jahres 2025, das Rotschwänzchen, mitgebracht hatte und beim Zusammenschrauben der Vogelhäuschen und bei der Dachgestaltung mit Baumrinde behilflich war. Nach nur eineinhalb Stunden war sein Stand schon leergefegt. „Schade“, bedauerte nicht nur der Biologe den schnellen „Ausverkauf“: „Beim nächsten Mal bringe ich mehr Material mit.“

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Wem es Draußen irgendwann zu frisch wurde, der konnte sich im gemütlichen Innen-Cafe des NZB beim Verzehr frisch gebackener Buttermilchwaffeln aufwärmen, beziehungsweise seinen Lieblingskuchen am reichhaltigen Buffet oder eine Wildschweinbratwurst vom Grill ordern. Gleichzeitig bestand die Möglichkeit, sich bei einer Wanderausstellung des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie über Bodenvielfalt und Bodendiversität in der Landschaft zu informieren.

Die U-10-Generation indes genoss die Freiheit, die das weiträumige Gelände des Naturschutzzentrums zum Klettern, Rutschen, Balancieren und Experimentieren bietet. Dass sich während der kurzen Winterpause einiges verändert hat, wurde am wieder aktivierten Barfußpfad und einigen erneuerten Holz-Spielgeräten deutlich. Übrigens: die offene Feuerstelle in der Grillhütte war ebenfalls dauerhaft belagert. Dort bewies die Jugend beim Stockbrotgrillen erstaunliche Ausdauer.

Freie Autorin Seit vielen Jahren "im Geschäft", zunächst als Redakteurin beim "Darmstädter Echo", dann als freie Mitarbeiterin beim Bergsträßer Anzeiger und Südhessen Morgen. Spezialgebiet: Gerichtsreportagen; ansonsten alles was in einer Lokalredaktion anfällt: Vereine, kulturelle Veranstaltungen, Porträts. Mich interessieren Menschen und wie sie "ticken", woher sie kommen, was sie erreiche haben - oder auch nicht-, wohin sie wollen, ihre Vorlieben, Erfolge, Misserfolge, Wünschte etc.

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