Bergstraße. Seit zwei Wochen wird der frühere Indoorspielplatz Känguruinsel in Groß-Rohrheim zur Flüchtlingsunterkunft umgebaut – fertig ist diese aber noch nicht, sagt Kreisbeigeordneter Matthias Schimpf (Grüne) auf Anfrage der Redaktion. „Frühestens ab Mitte Januar ist eine Belegung beabsichtigt.“ Er geht eher von Ende Januar aus. Denn dies hänge von der Lieferung weiteren Materials ab – und von der Zuweisung der Flüchtlinge durch Bund und Land.
300 Schutzsuchende will der Kreis Bergstraße dort unterbringen. Schimpf geht davon aus, dass es sich um geflüchtete Menschen aus der Ukraine handelt. Diese seien derzeit noch in der „Zeltstadt“ am Bensheimer Festplatz, doch Schimpf rechnet damit, vom Land Hessen weitere Geflüchtete zugewiesen zu bekommen.
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„Das kann dann auch ganz schnell und spontan gehen“, glaubt Groß-Rohrheims Bürgermeister Rainer Bersch. Er habe mit der Unterbringung zunächst nichts zu tun, da das Gebäude in privater Hand sei. Die Gemeinde sei daher erst vom Landratsamt informiert worden, als der Mietvertrag bereits geschlossen war. Gespannt ist Bersch, wie das dann läuft, wenn die Menschen vor Ort sind. „So eine große Unterkunft hatten wir hier noch nie.“
Der Standort liegt im östlichen Teil der Gemeinde mitten im Gewerbegebiet. Laut Schimpf soll es „eine Unterkunftsleitung analog der anderen Gemeinschaftsunterkünfte geben“. Zudem werde Sicherheitspersonal engagiert. Eine Betreuung durch Ehrenamtliche sei zusätzlich sehr willkommen, so Schimpf weiter. „Wir werden hier entsprechend auf die Gemeinde zugehen.“ Allerdings hat sich der Asylkreis, der bei der Flüchtlingswelle 2015 sehr aktiv war, laut Bürgermeister Bersch in der Pandemie aufgelöst. cos/sm
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