Bergsträßer Ansichtssachen

Ein historischer Blick in die Darmstädter Straße in Auerbach

Im Jahr 1896 fuhren hier die Kutschen an großzügigen Villen vorbei.

Von 
Thomas Neu
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Die Darmstädter Straße in Bensheim-Auerbach im Jahr 1896. © Thomas Neu

Bergstraße. Unsere heutige Ausgabe der Bergsträßer Ansichtssachen führt uns in die Darmstädter Straße im Bensheimer Stadtteil Auerbach. Eine historische Aufnahme aus dem Jahr um 1896 zeigt die großzügige Villenbebauung entlang der damals noch unbefestigten Landstraße. Auf dem alten Foto fehlt das heute etwas versteckt hinter einem Baum liegende Anwesen Darmstädter Straße 125 – im aktuellen Bild das vierte Haus von links.

Dieses Haus wurde 1908 nach Plänen des Bensheimer Architekten Heinrich Metzendorf errichtet. Bauherrin war Selma Seyferth, Witwe des Chininfabrikanten Dr. August Seyferth, der bereits in den 1880er-Jahren das am Ende der Häuserreihe aufragende Doppelhaus Nr. 121–123 erbauen ließ. Seyferth war Schwiegersohn des Darmstädter Apothekers Karl Liebig, Bruder des berühmten Chemikers Justus von Liebig.

Damit reicht die Familiengeschichte dieser Auerbacher Villa bis in die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Netzwerke des 19. Jahrhunderts hinein.Der direkte Bildvergleich macht deutlich, wie sehr sich das Umfeld verändert hat: Wo einst Kutschen auf einem unbefestigten Weg fuhren, rollt heute dichter Autoverkehr. Viele architektonische Details an Fassaden, Balkonen und Dächern aus der Metzendorf-Zeit sind im Laufe der Jahre leider verloren gegangen. Das historische Foto wurde uns freundlicherweise vom Stadtarchiv Bensheim zur Verfügung gestellt.

Die Darmstädter Straße in Bensheim-Auerbach im Jahr 1896. © Thomas Neu

Freier Autor Thomas Neu ist freier Fotograf und Autor

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