Die Geschichte des Gesangbuches

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ts
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Liebe Kinder, in jeder Kirche findet man ein Regal mit Gesangbüchern. Darin stehen unter anderem Gebete und viele Kirchenlieder, die die Gemeinde im Gottesdienst zum Orgelspiel singt. Die Texte der Lieder behandeln beispielsweise die Jahreszeiten, Kirchen- und Familienfeste, aber auch bestimmte Anlässe und Weisungen des Christentums. Welche Lieder der Pastor oder Diakon für den gefeierten Gottesdienst ausgewählt hat, steht meistens gut sichtbar auf einer Anzeigetafel neben dem Altarraum.

Jede Besucherin und jeder Besucher des Gottesdienstes darf sich bei seiner Ankunft ein Gesangbuch mit an seinen Platz nehmen. Nach dem Gottesdienst legt man es ins Regal zurück oder lässt es auf der Bank liegen.

Vor 500 Jahren wurden die ersten evangelischen Gesangbücher gedruckt, Tausende Ausgaben sollten folgen. Zunächst hatten den Kirchenhistorikern zufolge nur wohlhabende städtische Bürger ein Gesangbuch, während die Ärmeren und weniger Gebildeten die Lieder, die ihnen beispielsweise in der Schule beigebracht wurden, auswendig lernten. Doch die Nachfrage nach den Büchern wuchs stetig. Im 19. Jahrhundert besaß dann wohl nahezu jede Familie ein Gesangbuch. Dies war für die Menschen damals weitaus mehr als eine Liedersammlung, sondern ein Buch für alle Tage, Jahreszeiten und Feste, Glauben und Zweifel, Leben und Tod.

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Das erste evangelische Gesangbuch enthielt angeblich gerade einmal acht Lieder und wurde im Jahr 1524 herausgegeben. Bis heute sind es 7000 bis 8000 verschiedene kirchliche Gesangbuch-Ausgaben, die mit insgesamt rund 120 000 bis 130 000 geistlichen Liedern in deutscher Sprache verlegt wurden. Verrückt, oder? Mittlerweile wird sich neben den Printausgaben auch mit dem Angebot von digitalen Ausgaben beschäftigt. Wusstet ihr schon etwas über die Geschichte des Gesangbuches? ts

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