Bergstraße. Seit Jahren schon ist klar, dass auf Burg Frankenstein südostlich von Darmstadt umfassende Sanierungsarbeiten erforderlich sind. Diese betreffen nicht nur das Restaurant-Gebäude aus den 1970er Jahren, sondern auch die historischen Mauern, an denen Teile erneuert werden müssen. Doch dermaßen umfassende Eingriffe waren nicht möglich, so lange ein Pachtvertrag besteht. Die aktuelle Verpachtung läuft zum Jahresende 2023 regulär aus. Diese Gelegenheit wird der für die Burg zuständige Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) nutzen, um die umfangreichen Arbeiten anzugehen.
„Planungssicherheit schaffen“
„Das Restaurantgebäude muss fast bis auf den Rohbau-Zustand zurückgeführt und dann grundlegend saniert werden. Auch an den historischen Mauern stehen Arbeiten zur Ertüchtigung und Erneuerung an. Beides ist während eines laufenden Gastronomie- und Veranstaltungsbetriebs nicht möglich. Deshalb kann die Verpachtung der Gesamtanlage ab dem Jahresbeginn 2024 nicht fortgesetzt werden“, teilt Sabina Freienstein mit, Leiterin der LBIH-Niederlassung Süd in Darmstadt. Der LBIH hat den bisherigen Pächter der Burganlage und den Bürgermeister der Gemeinde Mühltal bereits über die Entscheidung informiert.
Sabina Freienstein erläutert: „So schaffen wir Planungssicherheit für alle Beteiligten, aber auch für Gäste und Besucher. Außerdem legen wir den Grundstein für eine moderne, zeitgemäße Gastronomie.“ Es gelte, einige Dinge anzupacken, die dringend modernisiert werden müssten: Da das Restaurant-Gebäude auf dem Stand der 1970er-Jahre sei, müsse voraussichtlich seine komplette Gebäudetechnik samt der ganzen Kücheneinrichtung erneuert werden. Die Energieeffizienz müsse erhöht werden, unter anderem sollen die Fenster ausgetauscht werden. Ein großes Augenmerk wird dabei auf der Beheizung, Kühlung, Belüftung des Anwesens sowie auf der Energieversorgung aus regenerativen Quellen liegen.
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Ohne einsatzfähige Küche und sanitäre Anlagen sind neben dem Gastronomiebetrieb auch Veranstaltungen auf dem Burgareal nicht umsetzbar. Dass es ab 2024 auf Burg Frankenstein für einige Zeit keine Festivals mehr geben kann, hat aber noch einen zweiten Grund: Zwischen 2023 und 2025 sind umfangreiche Mauersanierungen vorgesehen, um die historischen Wehrmauern auch für künftige Generationen noch erlebbar zu machen.
Festivals in 2023 noch möglich
Die Bauabschnitte wurden bewusst so geplant, dass die beliebten Festivals im kommenden Jahr noch möglich sind. Ab 2024 stehen allerdings Arbeiten in Bereichen an, die für Großveranstaltungen gebraucht würden. Nicht zuletzt könnte die Sicherheit der Besucher im laufenden Sanierungsbetrieb nicht gewährleistet werden. Nach dem regulären Auslaufen des Pachtvertrags zum Jahresende 2023 muss zunächst eine umfassende Bestandsaufnahme erfolgen. Schließlich seien die nötigen Voruntersuchungen im laufenden Betrieb nicht umsetzbar, so der LBIH. Zu Gesamtdauer und Kosten der Maßnahmen sei daher noch keine Aussage möglich. Der eigentliche Sanierungsbeginn am Restaurantgebäude soll nach heutigem Stand im Jahr 2026 sein.
„Wir streben an, das Außengelände und die Burgruine während der anstehenden Bauarbeiten für Wanderer und Touristen zugänglich zu lassen“, erklärt Sabina Freienstein. Auch werde es in enger terminlicher Abstimmung zwischen der Gemeinde Mühltal und dem LBIH in 2023 und 2024 möglich sein, in der Burgkapelle zu heiraten. red
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