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Dentsply Sirona stellt neuartigen Oral-Scanner vor

Produktion des Primescan 2 zum Teil am Standort Bensheim / Gerät direkt mit der Cloud verbunden

Von 
Thomas Tritsch
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Der Scanner bei der Präsentation in Aktion. © Thomas Zelinger

Bergstrasse. In den letzten sechs Jahren hat Dentsply Sirona über 600 Millionen Dollar in Forschung und Entwicklung investiert. „Das Innovationstempo wird unverändert hoch bleiben“, betont Niels Plate, Group Vice President Digital Devices & Equipment bei Dentsply Sirona. Der Geschäftsführer am größten Produktionsstandort des, wie es heißt, weltweit größten Herstellers von Dentalprodukten begrüßte über 150 internationale Gäste zu einem zweitägigen Branchenevent, bei dem auch eine neues Produkt vorgestellt wurde, das die digitale Patentenversorgung revolutionieren soll, wie Max Milz, Group Vice President Digital Platforms & Solutions, beim Pressegespräch mit Medienvertretern und Zahnmedizinern aus aller Welt erklärte.

Es geht um den Intraoral-Scanner Primescan 2, der auf der Grundlage früherer Modelle weiter entwickelt wurde. Das kabellose Gerät ist direkt mit der Cloud verbunden und auf jedem mit dem Internet verbundenen Gerät nutzbar. Laut Unternehmen solle es dabei helfen, das individuelle Behandlungsangebot zu erweitern und Zeit in den täglichen Arbeitsabläufen einzusparen. Verbesserte Kommunikations- und Diagnose-Tools ermöglichen Zahnärzten einen hohen Standard an zahnmedizinischer Versorgung und Behandlungskomfort, so Max Milz, der im Haus für die digitalen Plattformen und Lösungen zuständig ist.

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2022 hatte Dentsply Sirona DS Core als zentrale Plattform für die Vernetzung und Zusammenarbeit in der Zahnmedizin vorgestellt und damit zunächst vor allem in den USA hohe Aufmerksamkeit erzielt. Dabei handelt es sich um eine cloud-native Plattform, bei der keine Daten hin- und hergeschickt werden. Über einen Schlüssel kann der Nutzer allein auf die Daten zugreifen – von überall aus.

Der Scanner basiert auf dieser Plattform. Somit können Anwender auf jedem internetfähigen Mobil- oder Desktop-Gerät scannen, ohne dass ein spezieller Computer erforderlich ist. Der Software-Ingenieur Manfred Müller, einer der Köpfe hinter DS Core, sprach in Bensheim von einer natürlichen Evolution einer zukunftsweisenden Technologie: „Damit werden Praxisabläufe in jeder Hinsicht enorm vereinfacht und gleichzeitig noch präziser.“ Ein Ganzkieferscan kann in weniger als einer Minute durchgeführt werden.

Erste internationale Tester sind zufrieden mit dem Produkt

Die Software dahinter laufe immer mit der neuesten Version, so dass keine manuellen Updates erforderlich sind. „Ein Primärspeicher in der Cloud reduziert den Bedarf an zusätzlichen Scanspeicherkosten in der Praxis“, so Müller. Das bestätigt auch Shivi Gupta. Die Zahnärztin leitet eine Praxis in San Diego (Kalifornien) und ist in der Branche als Testerin von Dentalprodukten unterwegs: „Das Gerät vereint Geschwindigkeit, Genauigkeit und Benutzerfreundlichkeit.“

Der Einsatz zukunftsweisender Technologien wie Künstlicher Intelligenz schreite weiter voran, der Grad der Vernetzung steige. Durch ganzheitliche Workflows, die von der digitalen Erfassung von Abdrücken über die Planung der Herstellung bis hin zu automatisierten Produktionsverfahren reichen, können zahlreiche Aufgaben in Dentallabors effizienter und kostenoptimiert ausgeführt werden. In der zahnmedizinischen Versorgung ermöglicht die Digitalisierung komplett neue Verfahren und Methoden, so Max Milz. Gerade in dieser Branche seien professionelles Handwerk und digitales Equipment eng verzahnt. Die Digitalisierung findet jedoch nicht nur in der Diagnostik, der Planung und der Fertigung statt, sie wird auch in der Kommunikation zwischen Praxis und Labor genutzt. Dies habe Veränderungen im Zusammenspiel von Patienten und allen an der zahnmedizinischen Versorgung Beteiligten zur Folge.

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Milz betont, dass Zahnmediziner nicht nur eine Praxis, sondern eine kleine Klinik betreiben: das Spektrum reiche von Verwaltung über OPs und die Fertigung und Anpassung von Implantaten bis zu ästhetischen Maßnahmen. Der Scanner würde sich in seiner Multifunktionalität in diesen Kosmos integrieren lassen.

Laut Niels Plate werden einige Komponenten des Produkts am Standort Bensheim hergestellt. Produziert wird der Scanner in Kooperation mit einem weiteren Unternehmen, dessen Name in der Pressekonferenz nicht genannt wurde. Auch über die Investitionskosten macht Dentsply Sirona keine Angaben. Auf dem europäischen Markt kostet das gut 500 Gramm leichte Gerät knapp 25 000 Euro. Dazu gibt es drei Akkus und eine Ladestation. Der Nutzer braucht außerdem ein DS Core Abonnement, um die Daten direkt in die Cloud zu übertragen, wo sie mit Patienten, Labor und anderen Spezialisten problemlos geteilt werden können. Entscheidend für eine holperlose Nutzung ist auch eine gute Internetanbindung. Der Sensor verarbeitet bis zu 50 000 Bilder pro Sekunde für hochauflösende 3D-Scans.

Region sei ein Standort mit „Exzellenter Lage“

Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung und dem Ausbau von DS Core will Dentsply Sirona in der digitalen Zahnheilkunde auch weiterhin Maßstäbe setzen. „Zahnmedizin ist ein Mannschaftssport, und Dentallabore sind ein essentieller Bestandteil des zahnmedizinischen Behandlungsteams“, so Max Milz über das digitale Zusammenrücken der Profis, das mehr Effizienz und eine bessere Kommunikation über einen einzigen Kanal ermöglicht. Mit über 650 Ingenieuren und Wissenschaftlern arbeite man weiter daran, die Produkte zu verbessern, ergänzt Niels Plate. Dafür nutze Dentsply Sirona am Standort Bensheim auch die akademische und wissenschaftliche Infrastruktur in der Rhein-Main-und Rhein-Neckar-Region. „Die Lage hier ist exzellent.“

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