Katholische Kirche

Dekanat Bergstraße-Mitte setzt vor seiner Auflösung einen markanten Schlusspunkt

Von 
Frank Meessen
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Dekan Thomas Meurer (links) und sein Stellvertreter Äneas Opitek leiteten eine Eucharistiefeier in der Pfarrei Fehlheim. © Jonas Ansorge

Bergstraße. Mit der Strukturreform im Bistum Mainz und der Zusammenlegung von Pfarreien ist zum 31. Juli auch die Auflösung von 20 Dekanaten verbunden. Für das katholische Dekanat Bergstraße-Mitte war dies Anlass, jetzt in der Pfarrei Fehlheim bewusst das Ende dieser Einrichtung zu begehen.

Ein Dekanat ist im Unterschied zu einer Pfarrei, die an einem Kirchengebäude schnell zu erkennen ist, weniger sichtbar. Ursprünglich war ein Dekanat eine klassische Verwaltungsebene zwischen Pfarrei und Bistum. Mit der Einführung der Pfarrgemeinderäte Ende der 1960er Jahre und der Mitbestimmungsstruktur für Ehrenamtliche bekam auch das Dekanat mehr Gewicht.

Verschiedene Gremien, auf denen Haupt- und Ehrenamtliche zusammenarbeiteten, ließen das Dekanat sehr rasch zu einer lebendigen Ebene von Dialog, Seelsorge, Fortbildung, Ökumene oder Pressearbeit werden.

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Und so ist es leicht zu verstehen, dass zu dieser Abschiedsveranstaltung in Fehlheim rund 80 Menschen eingeladen waren, die an ganz unterschiedlichen „Baustellen“ für die vielfältige Arbeit im Dekanat standen. Ihnen allen galt der briefliche Dank seitens des Dezernates Seelsorge im Bischöflichen Ordinariat „für all Ihre Bemühungen um eine lebendige und zukunftsfähige Kirche im Dekanat Bergstraße-Mitte“.

Dank und Anerkennung standen dann auch im Mittelpunkt einer Eucharistiefeier und einem anschließenden offiziellen Teil durch den noch amtierenden Dekan Thomas Meurer. Namentlich waren sie an die Adresse der beiden Dekanatsreferenten Stephan Volk für 29 Jahre und Renate Flath für 15 Jahre engagierter Mitarbeit gerichtet, die als Netzwerker mit Offenheit und Empathie dem Dekanat Bergstraße-Mitte ihren Stempel aufgedrückt haben.

Ein eingespieltes Team

Dank galt auch dem stellvertretenden Dekan Äneas Opitek, der zusammen mit dem Dekan nicht nur die Eucharistiefeier leitete, sondern unübersehbar mit diesem auch ein eingespieltes Team bildete. Dank ging auch an die Adressen der sogenannten Dekanatsteams, die bestehend aus verschiedenen Hauptamtlichen dem Dekan beratend zur Seite standen, aber auch an die Adresse von Ruheständlern wie Hermann-Josef Herd (früherer Dekan), Martin Fraune und Frank Meessen für ihre langjährige Mitarbeit. Erwähnung fanden bei der Eucharistiefeier auch die bereits verstorbenen Dekane Thomas Groß und Karl Eberhard.

Dass die Ökumene ebenfalls ein Anliegen des Dekanats war, drückte sich in der Teilnahme des evangelischen Dekans Arno Kreh aus, bei dem sich Dekan Meurer ausdrücklich für die lebendige Zusammenarbeit bedankte.

Nicht fehlen durfte bei diesen vielen Dankesworten am Ende die Dekanatssekretärin Eva Hoffmann, die mit Prädikaten von A bis Z (wie „ausgeglichen“ oder „zuverlässig“) den Bürobetrieb am Laufen hielt.

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Den Schlusspunkt setzten Wertschätzung und Dank an die Adresse des Mannes, der als Dekan dem Dekanat Bergstraße-Mitte über zehn Jahre vorstand und dies - wie es im Verwaltungsdeutsch heißt - unter Beibehaltung seiner bisherigen Tätigkeit als Pfarrer der großen Heppenheimer Pfarrei St. Peter. In seiner Art habe Thomas Meurer mit einem tief verwurzelten Glauben, mit Humor, Bescheidenheit und der Fähigkeit, auch Anerkennung auszudrücken, dieses umfangreiche Amt eines Dekans ausgeführt. Als Zeichen des Dankes wurde ihm ein Gutschein für eine Bootsfahrt auf Neckar und Rhein überreicht.

Mit dem Ende einer Ära stand auch die Frage nach dem Bild einer künftigen „Kirche an der Bergstraße“ im Raum. Aus der Vielzahl der bisherigen Pfarreien in diesem Dekanat wird es nur noch drei „Pastoralräume“ geben.

Bei den anschließenden informellen Gesprächen und Begegnungen, für die die Pfarrei von Fehlheim die Bewirtung übernommen hatte, waren bei vielen Beteiligten Abschiedsstimmung zu spüren - aber auch Motivation, angesichts der vielen Herausforderungen neue Schritte für eine dem Menschen zugewandte Seelsorge zu gehen. (red)

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