Bergstraße. Die Cortec GmbH im hessischen Überwald produziert seit über sechs Jahrzehnten Kleiderbügel – unscheinbare Alltagsgegenstände, die täglich in Modehäusern weltweit im Einsatz sind.
Was auf den ersten Blick wenig spektakulär scheint, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Paradebeispiel dafür, wie Tradition und Innovation gemeinsam die Zukunft gestalten können. Denn Cortec ist mehr als ein Hersteller: Das Unternehmen ist heute Impulsgeber für nachhaltige Transformation in der Modeindustrie – und ein verlässlicher Arbeitgeber in der Region.
Wurzeln im Odenwald, Wirkung weltweit
Gegründet im Jahr 1961, ist Cortec tief im Odenwald verwurzelt. Mit rund 100 Mitarbeitenden zählt das Unternehmen heute zu den größten Arbeitgebern im Überwald. Generationen haben hier Kleiderbügel gefertigt, die bis heute bei zahlreichen internationalen Marken zum Einsatz kommen.
Was sich jedoch gewandelt hat, ist das Selbstverständnis. Geschäftsführer Torsten Schmitt betont: „Wir sehen unsere Produkte nicht nur als Gebrauchsgegenstände, sondern als Teil einer globalen Verantwortung.“
Gras als Gamechanger
Ein beeindruckendes Beispiel für Cortecs Innovationsgeist ist der sogenannte Grasbügel. Statt ausschließlich konventionelle Kunststoffe zu verwenden, verarbeitet das Unternehmen in einem neuartigen Verfahren regionale Wiesengrasfasern, die in Kombination mit recycelten Kunststoffen einen nachhaltigen Verbundstoff ergeben.
Das Resultat: ein voll funktionaler Kleiderbügel mit bis zu 64 % weniger CO₂-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Modellen. Dabei handelt es sich nicht um eine Marketingidee, sondern um gelebte Praxis. Kurze Transportwege, die Nutzung eines natürlichen Rohstoffs aus der Umgebung sowie der Verzicht auf erdölbasierte Zusätze machen den Unterschied. So entsteht ein Produkt, das nicht nur den Planeten schont, sondern auch der regionalen Landwirtschaft neue Perspektiven eröffnet.
Vom Einwegprodukt zum Kreislaufsystem
Cortec geht noch weiter: Viele der eingesetzten Materialien stammen aus einem eigenen Bügelrecycling-System. Darin werden alte Kleiderbügel wiederverwertet, und die gewonnenen Stoffe gezielt in die Produktion zurückgeführt. So wird aus einem Einwegartikel ein wertvoller Teil eines geschlossenen Kreislaufs – ganz im Sinne der Circular Economy, die in der Modebranche eine zunehmend wichtige Rolle spielt.
Wissenschaft trifft Praxis
Mit der Mitgliedschaft im ETA+ Netzwerk, das sich ambitionierte Ziele zur CO₂-Reduktion gesetzt hat, und durch die Zusammenarbeit mit der Hochschule Darmstadt bei der Entwicklung neuer Werkstoffe zeigt Cortec, wie mittelständische Unternehmen Innovation vorantreiben können.
Dabei geht es nicht nur um neue Materialien – auch Produktionsprozesse werden kritisch hinterfragt, optimiert und zukunftsorientiert weiterentwickelt.
Ein Arbeitgeber mit Herz und Haltung
Auch innerhalb des Unternehmens setzt Cortec Zeichen. Die rund 100 Mitarbeitenden profitieren von einer offenen Teamkultur, flachen Hierarchien und gelebter Familienfreundlichkeit. Viele Beschäftigte sind dem Unternehmen seit Jahrzehnten treu – ein klares Zeichen für die Identifikation mit den Werten des Betriebs. Neue Kolleginnen und Kollegen schätzen insbesondere die Möglichkeit, sinnstiftend in einem nachhaltigen Umfeld zu arbeiten – mit Stabilität und Zukunftsperspektive.
Ein Blick in die Zukunft
Cortec bewegt heute mehr als nur Technik: Es ist der Wunsch, mit durchdachten Produkten und klaren Prinzipien einen echten Beitrag zur Transformation der Modebranche zu leisten – und gleichzeitig die eigene Region zu stärken.
Denn eines ist sicher: Ein Unternehmen, das Gras zu Bügeln macht, ist nicht nur erfinderisch – sondern vor allem zukunftsfähig.
red
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