Politik

CDU hat bei der Europawahl auch im Kreis Bergstraße die Nase vorn

Am 9. Juni waren die Wähler im Landkreis zur Stimmabgabe für das Europaparlament aufgerufen / Die Grünen verloren deutlich / Die AfD holte die zweitmeisten Stimmen

Von 
red
Lesedauer: 
So hat der Kreis Bergstraße gewählt: Die regionalen Ergebnisse der Europawahl vom 9. Juni 2024 im Vergleich mit 2019. © grafiKS

Bergstraße. Bei der Europawahl am 9. Juni konnte auch die CDU im Kreis im Vergleich zur vorangegangenen Wahl 2019 hinzugewinnen. Die Christdemokraten verzeichnen ein Plus von 3,6 Prozent. Die Frage nach regionalen Beweggründen für eine Wahlentscheidung stellt sich bei Europawahlen immer und ist auch schwer zu beantworten – besonders da keiner der Kandidaten aus dem Kreis stammte. Die CDU konnte an der Bergstraße allerdings sicher auch von der schon damals zunehmenden Unzufriedenheit mit der Ampelregierung profitieren. Nach der Auszählung der 268 Wahlbezirke erhielt die CDU 32,1 Prozent der Stimmen.

Die großen Verlierer der Europawahl waren auch im Kreis Bergstraße die Grünen. Statt der 21,8 Prozent wie im Jahr 2019 halbierte sich das Ergebnis fast: Am Ende verzeichnete die Noch-Regierungspartei im Bund nur noch 11,4 Prozent. Auch der Koalitionspartner SPD wurde von den Wählern im Kreis erneut abgestraft. Bereits 2019 verloren die Sozialdemokraten an der Bergstraße viele Wählerstimmen (-12,5 Prozent). Diesmal ging der Absturz zwar nicht so deutlich weiter, aber ein Minus von 1,9 Prozent und ein Ergebnis von 15,4 Prozent waren sicher nicht das Ziel gewesen – auch wenn es über dem liegt, was die SPD insgesamt in Deutschland erreicht hat.

Der damals noch dritte Koalitionspartner im Bund hat ebenfalls Verluste zu verbuchen – allerdings auch hier war der Absturz nicht so schmerzhaft wie in Deutschland: 6,4 Prozent erhielt die FDP im Kreis – ein Minus für die Liberalen von 0,4 Prozent im Vergleich zu 2019.

Mehr zum Thema

Thüringen

SPD stimmt für Regierung

Veröffentlicht
Von
dpa
Mehr erfahren

Am meisten Stimmengewinne verzeichnete am Ende des Wahltages die AfD – ein Plus von 5,2 Prozent waren es im Kreis. Da lag die Bergstraße fast exakt im Bundestrend. 16,4 Prozent der Wähler machten ihr Kreuz bei der Alternative für Deutschland.

Die CDU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Birgit Heitland freute sich, dass „wir die stärkste Kraft geworden sind. Mit 30 Prozent können wir angesichts der Vielzahl von Parteien definitiv zufrieden sein.“

Matthias Schimpf, Vorstandssprecher des Kreisverbands Bergstraße von Bündnis 90/Die Grünen, führte das schlechte Abschneiden seiner Partei vor allem auf den „fehlenden Rückenwind aus Berlin“ zurück.

Die SPD-Landtagsabgeordnete Josefine Koebe zeigte sich zwar enttäuscht, schöpfte aber Mut für die Zukunft:„Trotzdem können wir als Sozialdemokraten optimistisch nach vorn blicken. Dann wird sich das Blatt auch wieder wenden.“

Der Bergsträßer FDP-Vorsitzende Christopher Hörst kommentierte das Abschneiden der Liberalen mit: „Es hätte schlimmer kommen können.“ Er zeigte sich jedoch erschreckt, über die Zuwächse für „radikale Parteien wie AfD und BSW“.

Thomas Fetsch, Sprecher im AfD-Kreisverband Bergstraße, hatte allen Grund zur Freude: Die AfD ist die neue zweitstärkste Kraft. Die Gründe für den Wahlerfolg sieht er vor allem in der „großen Unzufriedenheit mit der Politik der Koalition auf Bundesebene“.

Bruno Schwarz, Kreisvorsitzender der Linken, zeigte sich enttäuscht über das Ergebnis im Bund und machte damit auch die BSW verantwortlich: „Zusammen mit ihr haben wir fast 9 Prozent.“ Ohne die Abspaltung der BSW wäre Die Linke seines Erachtens auf vier , wenn nicht gar fünf Prozent der Stimmen gekommen. red

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger