Landratsamt prognostiziert steigende Flüchtlingszahlen

Bergstraße. Der Kreis betreibt aktuell vier Notunterkünfte: im ehemaligen Luisenkrankenhaus in Lindenfels, in der Zeltstadt in Bensheim, im früheren Hotel „Bruchsee“ in Heppenheim und in Containern in Bürstadt. Dort sind aktuell 531 Personen untergebracht.

Wie das Landratsamt mitteilt, sind derzeit keine weiteren Notunterkünfte in Planung. Insgesamt bringt der Kreis derzeit 2630 Geflüchtete unter – dezentral in Wohnungen und Häusern überall im Kreisgebiet verteilt. Wöchentlich werden von Seiten des Landes zwischen 20 und 30 Menschen der Bergstraße zugewiesen.

Man gehe allerdings davon aus, dass sich die Zahl in Kürze wieder deutlich erhöhen wird. Dazu erklärt der zuständige Dezernent Matthias Schimpf: „Die seit Langem bestehende Forderung und Hoffnung der Kommunen, dass die Zahl der Asylbewerber dauerhaft deutlich sinkt, hat sich bisher in keiner Weise erfüllt. Natürlich kann die von der Bundesregierung angekündigte Umsetzung eines gemeinsamen europäischen Asylsystems (GEAS), die hier die größte Entlastung verspricht - nicht kurzfristig umgesetzt. Doch es müsste zumindest mit Hochdruck daran gearbeitet werden – ich habe nicht den Eindruck, dass dies geschieht.“

Schimpf fordert wirksame nationale Maßnahmen zur Reduktion der Zuweisungen von Menschen an die Länder und Kommunen zu etablieren, zum Beispiel durch den Aufbau von grenznahen nationalen Ankerzentren, einer klaren Definition von Bleiberechtsperspektiven oder auch durch die einheitliche Einführung der Bezahlkarte für Geflüchtete, die sich an den Vorgaben des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zur Alimentierung von Asylbewerbern orientiere: „Hier wurde bisher ebenfalls nichts umgesetzt, was uns Kommunen helfen könnte, das Infrastrukturproblem und die finanziellen Herausforderungen, vor die wir durch die große Zahl an Asylsuchenden gestellt werden, zu entschärfen!“ asch