Halloween - In diesem Jahr darf wieder gefeiert werden / Welches Kostüm am beliebtesten ist und welche Regeln gelten

Bergsträßer bereiten sich aufs Gruseln vor

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bib/ü
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Wolfgang Jobke hat in Bürstadt derzeit wieder viele Kunden in seinem Kostümgeschäft zu bedienen. © Thorsten Gutschalk/ü

Bergstraße. An Halloween verkleidet von Haus zu Haus gehen und Süßigkeiten einzufordern, ist längst nicht mehr nur eine amerikanische Tradition. Auch in Deutschland gehört es für viele Kinder zum Herbst dazu. Erwachsene dagegen tummeln sich häufig verkleidet auf Halloween-Partys. Wegen der Corona-Pandemie mussten im vergangenen Jahr jedoch sämtliche Halloween-Aktionen ausfallen. Das ist in diesem Jahr anders.

„Die Corona-Einschränkungen sind ja weggefallen“, erklärt Christiane Hansmann, Sprecherin der südhessischen Polizei. „Gerade diesen Spaß, dass Kinder von Tür zu Tür gehen, kann es geben.“ Auch größere Feiern und Partys können stattfinden. Für diese gelten die allgemeinen Regeln wie bei jeder anderen Veranstaltung auch. Veranstalter können sich so also beispielsweise für eine 2G- oder 3G-Regelung entscheiden.

Squid-Game-Kostüme sind gefragt

Dass Halloween wieder gefeiert werden kann, kam bereits bei einigen Bergsträßern an. Im Zoelibat Partystore in Heppenheim gibt es derzeit alle Hände voll zu tun. „Besonders gefragt sind Masken und Kostüme der Serie Squid Game“, berichtet Inhaber Frank Hanninger. Ein roter Ganzkörperanzug und eine schwarze Gesichtsmaske, fertig ist der angesagte Look. Bei der Serie, die derzeit beim Streamingdienst Netflix läuft, geht es um eine Gruppe verschuldeter Menschen, die in diversen Spielen um ein hohes Preisgeld spielen. Die Verlierer der Spiele werden getötet. „Es ist wirklich extrem“, sagt Hanninger, „die Leute wollen nur das haben.“ Daneben halten sich farbige Kontaktlinsen als Dauerbrenner. An Halloween verkauft Zoelibat jedoch mittlerweile mehr Make-up und Latex als Kostüme, so der Geschäftsführer. „Die Leute schminken sich selbst und basteln wahrscheinlich auch ihre Kostüme selbst.“ Insgesamt sei der Verkauf sogar höher als vor zwei Jahren, berichtet er.

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Esther Lehnardt
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Ein ähnliches Bild zeichnet sich derzeit bei Fortmann Mascerade in Bürstadt ab. Der Dauerbrenner? „Squid Game“, sagt Inhaber Wolfgang Jobke. Dafür würde auf rote Ganzkörperanzüge zurückgegriffen, die zuletzt wegen der Serie „Haus des Geldes“ (ebenfalls bei Netflix streambar) als Kostüm beliebt waren. „Die Maske ist aber schon wieder überall ausverkauft“, so der Inhaber.

Der Kundenandrang ist da, Jobke ist zufrieden. „Ein Problem ist es eher, dass die Lieferungen schwer nachkommen.“ Man spüre, dass die Lieferungen aus China zu spät eintreffen oder die Händler teils keine Ware anbieten können. „Es dauert lange, bis das, was man bestellt hat, auch ankommt.“ Grund zur Sorge gibt es deshalb jedoch noch nicht: Jobke sagt, er habe frühzeitig eingekauft und insgesamt genug Ware.

Neben der Netflix-Serie sind es Klassiker wie Horror-Clown, Skelett oder ein schwarzer Umhang mit Accessoires, die eingekauft werden. Kleinere Mädchen suchen sich oft Hexenkleidchen aus, Erwachsene etwas in Richtung Gothic-Stil. Viele würden dann die Kostüme auch zu Fastnacht nutzen.

Der Andrang sei zwar nicht so groß wie vor der Pandemie, aber wesentlich besser als im Vorjahr. Nach und nach kommen auch wieder Gruppen wegen Fastnacht zum Kostümladen in Bürstadt. Der große Run hat jedoch noch nicht begonnen. „Viele sind noch verunsichert, was stattfinden kann und unter welchen Regelungen.“

Der Halloweenspaß am kommenden Sonntag scheint indessen sicher zu sein. Einige Bergsträßer haben bereits ihre Veranstaltungen geplant und bewerben diese in den sozialen Medien. Die Nordheimer Rheinfähre lockt am Halloween-Wochenende mit einem thematischen Wohnmobil-Dinner sowie einem Dinner in Zelten, bei dem es auch Rätsel, Showeinlage und schaurige Stimmung geben soll. Der Lampertheimer Reiterhof Eichenauer bietet eine Party mit Ponys für Familien und Kinder mit und ohne Reiterfahrung.

An Regeln halten

Nachdem der Gruselspaß also im vergangenen Jahr ausfallen musste, kann nun ausgelassen gefeiert werden. Erlaubt ist trotzdem nicht alles. Wer Streiche spielen möchte, muss sich an Regeln halten. „Alles, was strafbar ist, ist nicht mehr spaßig“, sagt Polizeisprecherin Hansmann. Dazu gehöre etwa auch das Werfen von Eiern. „Das kann man nicht einfach wegwischen, da muss man beispielsweise mit Farbe ran und das kostet ordentlich Geld.“ Auch Ruhestörung, beispielsweise durch Böller, sei strafbar. Wenn Kinder minderjährig seien, gelte hier: Eltern haften für ihre Kinder.

Insgesamt sei Gruselrandale im Kreis Bergstraße allerdings, mit Ausnahme von vereinzelten Fällen, kein Problem. „Das sind meist liebe Monster“, so Hansmann. Tipps für gute Streiche kann die Polizeibeamtin jedoch nicht geben. Nur so viel: „Alles, was nicht schädigt, das darf man machen.“ bib/ü

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