Afrikanische Schweinepest

Afrikanische Schweinepest: So viele Wildschweine wurden im Kreis Bergstraße erlegt

Landratsamt würdigt die Leistung der Jäger bei der Eindämmung der Tierseuche. Mobile Entnahmeteams des Landes werden derzeit nicht benötigt.

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Jägerschaft und Kreisverwaltung arbeiten bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest eng zusammen. Das Bildzeigt: Michael Denger (Hegegemeinschaft Birkenau), Deborah Schobrick (Amtliche Tierärztin Veterinäramt Kreis Bergstraße) und Joachim Kilian (Vorsitzender der Jagdklubs St. Hubertus Bergstraße). © Markus Stifter

Bergstraße. Der Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) beschäftigt den Kreis Bergstraße seit über einem Jahr intensiv. Eine große Rolle bei der Eindämmung der Tierseuche spielt dabei laut einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt die enge Zusammenarbeit zwischen Kreis und Jägerschaft. Auch in der aktuellen Phase der Seuchenbekämpfung seien die Jägerinnen und Jäger besonders wichtig. In sogenannten „Weißen Zonen“ soll das Wildschweinvorkommen – wie berichtet – vollständig auf null reduziert werden – eine zentrale Maßnahme zur langfristigen Unterbrechung der Infektionsketten.

„Unsere Jägerinnen und Jäger sind für uns für das gemeinsame Ziel der Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest sehr wichtig. Bei Wind und Wetter und oft unter schwierigen Bedingungen haben sie hunderte von Wildschweinkadavern gesucht und geborgen. Sie haben beim Einrichten von Zäunen und bei der Kommunikation mit der Öffentlichkeit unterstützt. Aktuell sorgen sie für eine intensive Bejagung in den Weißen Zonen “, sagt der hauptamtliche Kreisbeigeordnete und für das Veterinär- und Jagdwesen zuständige Dezernent Matthias Schimpf.

„Weiße Zone“ von Birkenau bis zum Gumpener Kreuz

Im Kreis Bergstraße wurde eine „Weiße Zone“ entlang der B38 – von Birkenau bis zum Gumpener Kreuz – durch die Errichtung von Wildschutzzäunen geschaffen. Diese Zone ist in sogenannte „Kacheln“ unterteilt, die vollständig umzäunt sind. So wird verhindert, dass infiziertes Schwarzwild aus betroffenen Gebieten in ASP-freie Regionen oder in die „Weiße Zone“ eindringen oder entweichen kann.

Vor allem innerhalb dieser Kacheln haben die Jägerinnen und Jäger im Kreis die Bejagung intensiviert, so die Pressemitteilung. Bislang konnten im Kreis Bergstraße in diesem Jahr, insbesondere seit Inkrafttreten der Jagderleichterungen Mitte März, fast 1300 Wildschweine in den unterschiedlichen Restriktionszonen erlegt werden, berichtet das Landratsamt. Das Land Hessen bietet berechtigten Jägern inzwischen die Möglichkeit, Mobile Entnahmeteams (MET) des Landes über die Landkreise anzufragen. Dabei wird das Schwarzwild mit Hilfe von Wärmebild-Drohnen aufgespürt und von zwei Beamten von Hessen Forst getötet.

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Eva Bambach
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„Bei uns im Kreis sehen wir den Einsatz der Mobilen Entnahmeteams angesichts der hohen Erlegungszahlen unserer Jägerinnen und Jäger aktuell noch nicht als erforderliches Mittel an. Wir hoffen, dass wir – bei kontinuierlicher Unterstützung durch die Jägerschaft und einer stabilen Lageentwicklung – nicht gezwungen sein werden, zu einem späteren Zeitpunkt auf den Einsatz Mobiler Entnahmeteams zurückgreifen zu müssen“, sagt Matthias Schimpf. Die Möglichkeit, Mobile Entnahmeteams zur Unterstützung anzufordern, bestehe jedoch grundsätzlich bereits jetzt.

Infektionsdruck in der Fläche reduziert

Die hohen Erlegungszahlen haben laut Pressemitteilung entscheidend dazu beigetragen, „den Infektionsdruck in der Fläche zu reduzieren“. Seit dem ersten bestätigten Fall von Afrikanischer Schweinepest in Einhausen am 27. Juli 2024 sind mittlerweile 1.123 Wildschweine verendet aufgefunden worden. Die Jägerschaft hat in fünf Monaten weitere 1.300 Wildschweine erlegt, die nun weder das Virus in andere Regionen verbreiten noch als Kadaver eine Infektionsquelle darstellen können. „Damit wird deutlich, welche wichtige Rolle die Jägerschaft in großer Eigenverantwortung übernommen hat, um die Seuche so schnell wie möglich aus dem Kreis Bergstraße zu verbannen. Die Jägerschaft leistet durch die intensive Bejagung einen wichtigen Dienst für den Kreis, das Land, die Landwirtschaft und insbesondere die Schweinehalter, aber auch für die gesamte Gesellschaft und schützt dabei gleichzeitig benachbarte Regionen und Bundesländer“, wird Joachim Kilian, Vorsitzender des Jagdklubs St. Hubertus Bergstraße, in der Pressemitteilung des Kreises zitiert. red

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