Umwelt

Erster Fall von Schweinepest im Kreis Bergstraße

In einem Wildschwein-Kadaver, der bei Einhausen gefunden wurde, wurde das Virus festgestellt. Die Sperrzonen werden jetzt erweitert.

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tm/red
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Die Afrikanische Schweinepest breitet sich vor allem über Wildschweine aus. © dpa

Bergstraße.. Im Kreis Bergstraße ist ein totes Wildschwein positiv auf die Afrikanische Schweinepest getestet worden. Westlich der Gemeinde Einhausen wurde der Kadaver gefunden, wie das hessische Umweltministerium mitteilte. Das Tier fiel einem Landwirt am Rande eines Feldes auf, als er dieses mit einer Drohne absuchen ließ, um die Genehmigung für die Ernte einzuholen. Aufgrund der gültigen Restriktionen müssen Landwirte sicherstellen, dass ihre Flächen frei von Schwarzwild sind, ehe sie mit einer maschinellen Bearbeitung beginnen können. 

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Eine Probe von dem Wildschwein im Hessischen Landeslabor in Gießen am Freitagabend vorläufig positiv auf das Schweinepest-Virus getestet. Für eine Bestätigung wurde die Probe dem Tierseuchenlabor des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) zugestellt. Trotz der noch ausstehenden Zweit-Befundung haben die Behörden bereits Maßnahmen eingeleitet.

 Sperrzonen umfassen künftig große Teile des Kreises

Danach werden die Sperrzonen I und II angepasst. Neu aufgenommen werden große Teile des Kreises Bergstraße. In den kommenden Tagen sollen die Allgemeinverfügungen des Landratsamts angepasst werden, hieß es aus dem Ministerium weiter. Diese bilden die Rechtsgrundlage für die Einschränkungen für die Öffentlichkeit, die Jäger und die Landwirtschaft. Nach ersten Erkenntnissen fallen im Kreis weitere rund 50 schweinehaltende Betriebe neu in die Sperrzonen. Erstmals seit dem Ausbruch der Schweinepest in Hessen Mitte Juni wird auch die Landesgrenze nach Baden-Württemberg überschritten. Zwar wurden dort noch keine positiven Befunde festgestellt, allerdings werden Teile der Stadt Mannheim und des Rhein-Neckar-Kreises innerhalb der Sperrzonen I und II liegen.

 Auch Baden-Württemberg ist jetzt betroffen

Um ein weiteres Vordringen der Schweinepest  zu unterbinden, habe das Land seine Strategie angepasst. Bei der Kadaversuche würden in den kommenden Tagen die Regionen entlang beider Seiten der Landesgrenze abgesucht. Dies erfolge unter Einsatz maximaler Kapazitäten sowohl mittels Drohnen als auch mit Hundeteams, heißt es in der Mitteilung. Ziel sei es, weitere Fälle schnellstmöglich festzustellen.

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Auch die Aufstellung von Elektrozäunen werde angepasst. Priorität hätten jetzt - außer der Fortführung des Zaunes am Rhein zwischen Gernsheim und der Maulbeeraue sowie entlang der Autobahn 67 - Zäune in Ost-West-Ausrichtung, die eine Verbreitung des Virus in Richtung Süden vermeiden sollen.

 Schwarzwild soll möglichst nicht gestört werden

Für alle Gemarkungen innerhalb der Sperrzone II gilt ein striktes Wegegebot sowie eine Leinenpflicht für Hunde, erinnert das Umweltministerium. Es gelte ein Jagdverbot. Maschinelle Arbeiten auf landwirtschaftlichen Flächen bedürften der Genehmigung durch die Veterinärbehörden. Dies diene dazu, die Beunruhigung von Schwarzwild zu vermeiden und damit einer Verschleppung des Virus in weitere Gebiete vorzubeugen. 

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