Groß-Rohrheim

Ärger um KMB-Vertrag schwelt noch

Fraktionen geben Erklärungen ab

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mibu/sm
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Groß-Rohrheim. Die Kommunalpolitik in Groß-Rohrheim kommt nicht zur Ruhe: Zum Auftakt der Sitzung der Gemeindevertretung gab es erneut Zank und Streit um den Vertrag mit dem kommunalen Dienstleister Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße (KMB) und dem Vorgehen von Bürgermeister Rainer Bersch: Er will eine zusätzliche Stelle beim Bauhof einrichten, um den Brandschutz vor Ort zu sichern. „Ein weiter so oder gar ein Zurück zur Tagesordnung wird es für uns nicht geben“, machte Horst Menger (SPD) in einer gemeinsamen Erklärung von SPD und Freien Wählern/Bürger für Groß-Rohrheim (BfGR) klar.

„Deutliche Verfehlung“

Bersch hatte kurz vor der Vertragsunterzeichnung mit der KMB die Zahl der zu übertragenden Mitarbeiter um eine Person reduziert. Für den Feuerwehrmann will er eine neue Stelle bei der Gemeinde Groß-Rohrheim einrichten. SPD und BfGR sehen darin „deutliche Verfehlungen des Bürgermeisters“.

Beide Fraktionen hätten daran gedacht, die laufende Sitzung demonstrativ zu verlassen, las Menger aus der Stellungnahme vor. „Doch was hätte das gebracht?“, stellte er fragend in den Raum. Also entschloss man sich, eine Stellungnahme abzugeben. Dennoch sei das Thema nicht vom Tisch. „Wir werden weiter alle uns zur Verfügung stehenden Mittel ergreifen, um den finanziellen Schaden von der Gemeinde abzuwenden, der mit der Schaffung einer neuen Stelle in der Verwaltung entsteht.“ Durch eine Aufblähung des Stellenplans würde eine Haushaltskonsolidierung nicht leichter.

Vergiftete Atmosphäre

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In einer eigenen persönlichen Erklärung verteidigte Dieter Engert (LiGR) anschließend den Bürgermeister. „Die Personalentscheidungen rund um die Überleitung des Bauhofs zum KMB mögen nicht jedem gefallen, aber hier hat der Bürgermeister nichts anderes gemacht, als die ihm zugewiesenen Aufgaben erfüllt.“ Nach Engerts Ansicht gehören „Aufgaben und Verteilung der Verwaltung zum Aufgabenbereich des Bürgermeisters“. Das gelte auch für den Stellenplan. Der Bürgermeister, so Engert, verdiene nicht nur das Vertrauen und den Respekt der Bürgerinnen und Bürger, sondern auch der Gemeindevertreter. Dabei gehe es ihm um die Wortwahl bei öffentlichen Äußerungen und „die Wertschätzung von Menschen, die für das Wohl der Gemeinde tätig sind“, so Engert. Das Hin und Her in Sachen KMB vergifte die Atmosphäre. mibu/sm

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