Weltgebetstag

Zwingenberger Protestanten feiern Gottesdienst zum Weltgebetstag

Der Weltgebetstag am 3. März bietet Gelegenheit dazu, Taiwan und seine Bevölkerung näher kennenzulernen.

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red
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Zwingenberg. Die Evangelische Kirchengemeinde Zwingenberg feiert am Freitag, 3. März, den Weltgebetstag, dessen Motto – „Glaube bewegt“ – und Konzept in diesem Jahr von Frauen aus Taiwan erdacht wurde. Im Gemeindehaus (Darmstädter Straße) laden die Gastgeber zunächst ab 18.30 Uhr zu einer Informationsveranstaltung über das Land Taiwan ein, um 19 Uhr beginnt dann der Gottesdienst. Daran schließt sich eine Einladung zu Gesprächen bei landestypischen Getränken an. In der Einladung heißt es:

Glaube bewahren

Der Weltgebetstag am 3. März bietet Gelegenheit dazu, Taiwan und seine Bevölkerung näher kennenzulernen. „Glaube bewahren“, so ist die Liturgie taiwanesischen Christinnen überschrieben, zu der Frauen in über 150 Ländern weltweit Gottesdienste vorbereiten. „Ich habe von eurem Glauben gehört“, heißt es im Bibeltext Epheser 1, 15 bis 19.

Die Teilnehmer werden erfahren, wie die Taiwanerinnen von ihrem Glauben erzählen, gemeinsam mit ihnen wollen die Gottesdienstbesucher für das einstehen, was gemeinsam wertvoll ist: Demokratie, Frieden und Menschenrechte. Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche - alle sind eingeladen.

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Rund 180 Kilometer trennen Taiwan vom chinesischen Festland. Doch es liegen Welten zwischen dem demokratischen Inselstaat und dem kommunistischen Regime in China. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will es „zurückholen“ – notfalls mit militärischer Gewalt. Das international isolierte Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit.

Als Spitzenreiter in der Chip-Produktion ist das High-Tech-Land für Europa und die USA wie die gesamte Weltwirtschaft bedeutsam. Seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kocht auch der Konflikt um Taiwan wieder auf.

Die Hauptinsel des 23 Millionen Einwohner zählenden Pazifikstaats ist ungefähr so groß wie Baden-Württemberg. Auf kleiner Fläche wechseln sich schroffe Gebirgszüge, sanfte Ebenen und Sandstrände ab. Über 100 kleine Korallen- und Vulkaninseln bieten einer reichen Flora und Fauna Lebensraum. Bis ins 16. Jahrhundert war Taiwan ausschließlich von indigenen Völkern bewohnt. Dann ging die Insel durch die Hände westlicher Staaten sowie Chinas und Japans. Heute beherbergt Taiwan eine vielfältige kulturelle und sprachliche Mischung.

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Der Konflikt zwischen der Volksrepublik China und Taiwan geht zurück auf den chinesischen Bürgerkrieg zwischen 1927 und 1949. Damals flohen die Truppen der national–chinesischen Kuomintang vor den Kommunisten nach Taiwan. Es folgte nicht nur der wirtschaftliche Aufschwung als einer der „asiatischen Tiger-Staaten“, sondern auch die Errichtung einer Diktatur. Nach langen Kämpfen engagierter Aktivisten beispielsweise aus der Frauenrechts- und Umweltbewegung fanden im Jahr 1992 die ersten demokratischen Wahlen statt.

Heute ist Taiwan ein fortschrittliches Land mit lebhafter Demokratie. Gerade die junge Generation ist stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Der hektische Alltag in den Hightech-Metropolen wie der Hauptstadt Taipeh ist geprägt von Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und steigenden Lebenshaltungskosten.

Und doch spielen Spiritualität und Traditionen eine wichtige Rolle. Die meisten Menschen in Taiwan praktizieren einen Volksglauben, der daoistische und buddhistische Einflüsse vereint. Zentrum des religiösen Lebens sind die zahlreichen bunten Tempel. Christen machen nur vier bis fünf Prozent der Bevölkerung aus.

Gute Tradition

Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag. Zum Weltgebetstag rund um den 3. März 2023 laden Frauen aus dem kleinen Land Taiwan ein, daran zu glauben, dass wir diese Welt zum Positiven verändern können – egal wie unbedeutend wir erscheinen mögen. Denn: „Glaube bewegt.“ red

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