Kultur

Zwingenberger Mobile macht seit 40 Jahren Tanztheater

Von 
red
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Zwingenberg. Nach dem 40-jährigen Bestehen des Theaters Mobile in Zwingenberg, das im Jahr 2020 gefeiert wurde, feiert nun das Mobile-eigene Tanztheater-Ensemble seinen 40. „Geburtstag“ – und zwar mit einer neuen Eigenproduktion: „Saligia – die Sieben Todsünden“, so der Titel des Stücks, feiert am 7. Mai, Samstag, 20 Uhr seine Premiere. In einer Pressemitteilung heißt es:

Im Jahr 1982 hatte das Tanztheater des Theatervereins Mobile seinen ersten Auftritt unter der Leitung von Helmut Dasing. Seit 1994 hat Patrik Erni die Leitung des Ensembles, er hat mit den Akteuren bisher zehn abendfüllende Produktionen erarbeitet. Der Titel der neuen Produktion lautet „Saligia“ und setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der lateinischen Begriffe für die sieben Todsünden Hochmut, Geiz, Neid, Zorn, Wollust, Völlerei und Trägheit zusammen.

Patrik Erni hat mit seiner Tanzformation einen Bilderbogen in sieben Teilen entwickelt

Als Sieben Todsünden werden seit dem Mittelalter besonders schwerwiegende Arten der Sünde bezeichnet, durch die der Mensch die Gemeinschaft mit Gott bewusst verlässt.

Sie bezeichnen Charaktereigenschaften, welche die Beziehung zwischen Mensch und Gott, sowie unter den Menschen nachhaltig zerstören: Hochmut, Geiz, Neid, Zorn, Wollust, Völlerei, Trägheit.

Der Titel der neuen Eigenproduktion des Mobile-Tanztheaters „Saligia – die Sieben Todsünden“ ist ein Akronym, das sich aus den Anfangsbuchstaben der Todsünden in lateinischer Sprache ergibt.

In einer Darstellung des Mobilisten heißt es: „Trotz der Säkularisierung der Gesellschaft und dem schwindenden Einfluss der christlichen Moraltheologie ist das Konzept der Todsünden auch heute noch aktuell. Die Haltung der Gesellschaft zu den einzelnen Lastern ist in der Moderne ambivalent geworden, Verhaltensweisen werden heute anders bewertet.

Die sieben Todsünden stellen keine Grenzverletzungen mehr dar, sie sind zutiefst menschliche Gefühle, die einerseits zu Exzessen führen können, andererseits Ausdruck von Freiheit und Unabhängigkeit sind.

Habgier, Neid, Geiz und Völlerei sind Triebfedern des kapitalistischen Wirtschaftssystems, aber auch des Fortschritts. Wollust in Form von sexueller Freiheit hat ihren negativen Beigeschmack verloren.

Kritisch betrachtet werden gierige Manager als Abzocker, das Konsumverhalten der Wegwerfgesellschaft als oberflächlich und sinnentleert empfunden und Geiz als Ursache von Armut verstanden.“

Mit diesen Widersprüchen erarbeitet das Tanztheater Mobile unter der Leitung von Patrik Erni einen assoziativen, siebenteiligen Bilderbogen. Mittelalterliche, symbolträchtige Allegorien, wie wir sie aus den Gemälden von Breughel und Bosch kennen, stehen neben aktuellen, aussagekräftigen Bildern und Texten.

Dabei gehen die Akteure auch der Frage nach, welche Relevanz der Sündenbegriff in der heutigen Gesellschaft noch hat und wie unsere Kultur die Umwertungen begründet. zg

Diese Charaktereigenschaften, die jeder in sich trägt, bieten schier unendliches Material für einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Abend. Erleben wird der Zuschauer einen vielfältigen Bilderbogen, mal zum Nachdenken anregend, aber durchaus auch zum Schmunzeln. Von und mit: Patrik Erni, Thurid Ambrosius, Birgitt Lange, Brigitte Morgenroth, Lolita Obermeyer, Thomas Rein, Claudia Schlipf-Traup, Eva Teuber. Weitere Vorstellungen von „Saligia“ folgen am 14. Mai, Samstag, 20 Uhr, und am 15. Mai, Sonntag, 18 Uhr.

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Eintrittskarten gibt es in Zwingenberg im Handarbeitsladen „Schnipp-Schnapp“ (Wiesenpromenade 2), in Bensheim im BA-Medienhaus am Ritterplatz (Rodensteinstraße 6, Telefon: 06251/1008-16) sowie auf der Webseite der Mobilisten, die ihren Karten-Shop über den Dienstleister „ztix“ organisieren. Eventuelle Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich, die jeweils eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn öffnet.

Informationen über Corona-Regelungen werden auf der Website des Theaters bekanntgegeben. red

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