Zwingenberg. Der Landkreis Bergstraße weist der Stadt Zwingenberg weniger geflüchtete Menschen zu als noch im vergangenen Jahr. Wie Bürgermeister Holger Habich erläuterte, wurde dem Rathaus aus dem Landratsamt eine neue - „deutlich reduzierte“ - Zuweisungsquote mitgeteilt, sie beträgt nun zehn Flüchtlinge pro Quartal, bislang belief sich die Zahl auf 21 Personen im Vierteljahr. Habich: „Da Zwingenberg im Jahr 2023 sein Aufnahmesoll übererfüllt hat, haben wir im ersten Quartal 2024 nun keine weiteren Geflüchteten mehr aufzunehmen.“
Wohnraum reicht in Zwingenberg vorerst aus
Der Rathauschef geht davon aus, dass bei unveränderter Zuweisungsquote die aktuell noch freien Kapazitäten für zwei weitere Quartale ausreichen werden, so dass zusätzliche Plätze erst ab dem vierten Quartal benötigt würden. Habich: „Der Magistrat wird sich hierüber Gedanken machen und der Stadtverordnetenversammlung so bald wie möglich einen Vorschlag unterbreiten.“
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Noch vor wenigen Wochen war die Lage in Sachen Flüchtlingsunterbringung deutlich angespannt: Wäre es bei der Quote von 21 geflüchteten Menschen pro Quartal geblieben, für deren Unterbringung die Stadt Zwingenberg im Auftrag des Landkreises Bergstraße im Rahmen seiner Direktzuweisung an die Kommunen zu sorgen hat, dann hätte Zwingenberg im Laufe des Jahres 2024 Wohnraum für weitere 84 Kinder, Jugendliche und Erwachsene zur Verfügung stellen müssen. Der Raum in der ehemaligen Jugendherberge allerdings, die die Kommune im vergangenen Jahr für rund 2,3 Millionen Euro gekauft hat, um dort Geflüchtete unterzubringen, ist endlich.
Der Erwerb des großen Anwesens an der Straße „Die Lange Schneise“ ist bekanntermaßen deswegen erfolgt, weil die Stadt selbst keine weiteren Leerstände mehr zur Verfügung hat und auf dem freien Wohnungsmarkt nur wenige oder sehr teure Mietobjekte zur Verfügung stehen.
Mieten statt kaufen
Die Verwaltung neige grundsätzlich eher nicht zum Erwerb weiterer Liegenschaften, sondern zur Anmietung geeigneter Objekte, erläuterte der Rathauschef kürzlich in einem Pressegespräch über die Arbeit des Magistrats.
163 000 Euro für Unterbringung
Vorsorglich stehen auf Basis der 2023er Zuweisungsquote für dieses Jahr 163 000 Euro für die Flüchtlingsunterbringung zur Verfügung. Basis für die Berechnung dieser Summe ist die Höhe der Zuweisung, die die Stadt vom Landkreis pro Person und Monat erhält.
Im vergangenen Jahr hat die Stadt Zwingenberg 71 geflüchtete Menschen aufgenommen. Zwölf Personen wurden im ehemaligen Bauhofgebäude untergebracht, 59 in der ehemaligen Jugendherberge. Mehr als 65 Flüchtlinge sollen in diesem Gebäude aber nicht untergebracht werden.
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