Nachruf

Zum Tod des Rodauer Politikers Wilhelm Schweickert

Von 
red/mik/Archivbild: Neu
Lesedauer: 
bzw_WilhelmSchweickert.jpg Zwingenberg, Aufnahme von Wilhelm Schweickert zu dessen 75. Geburtstag im Jahr 2008, erschienen am 28.10.2008, Bild: Thomas Neu © Thomas Neu

Rodau. Wilhelm Schweickert ist tot – der Kommunalpolitiker starb am 21. November im Alter von 89 Jahren. Mehr als 40 Jahre lang war der Rodauer ehrenamtlich in verschiedenen Gremien kommunaler Selbstverwaltung sowie in Vereinen aktiv. Zuletzt wurde er im Sommer dieses Jahres bei der Feier des 50-jährigen Bestehens des Rodauer Sportclubs als ein Mann der ersten Stunde ausgezeichnet, im Mai hatte die SPD ihn für seine 50-jährige Mitgliedschaft bei den Genossen gewürdigt.

Als Wilhelm Schweickert am 24. Oktober 1933 in eine alteingesessene Rodauer Familie hineingeboren wurde, zählte das Dorf 234 Einwohner – heute sind es rund tausend Bürger. In den frühen Nachkriegsjahren begann er seine berufliche Laufbahn bei der Eisenbahn in Darmstadt. Jahre später wechselte er zum Darmstädter Chemieunternehmen Merck, dem er als Mitarbeiter bis zu seinem Ruhestand angehörte. Seit 1957 war Wilhelm Schweickert mit seiner Frau Ilse verheiratet. Er hatte zwei Kinder und vier Enkelkinder.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Seine kommunalpolitische Laufbahn begann er im Alter von 31 Jahren: Als Mitglied der Rodauer Wählergruppe wurde Schweickert 1964 in die Gemeindevertretung seines damals noch selbstständigen Heimatortes gewählt. Bei der Kommunalwahl 1968 kandidierte er für die neugegründete „Wählergruppe der Rodauer Arbeitnehmer“, aus der 1969 die Rodauer SPD hervorging. Nach der kommunalen Gebietsreform, die am 1. Januar 1971 die freiwilligen Eingliederung Rodaus in die Stadt Zwingenberg zur Folge hatte, war Wilhelm Schweickert zunächst Mitglied des neugegründeten Rodauer Ortsbeirats und trat in die SPD ein.

Mehr zum Thema

Reichenbach

Heinz Eichhorn für 50 Jahre Treue zur SPD Lautertal ausgezeichnet

Veröffentlicht
Von
red
Mehr erfahren
Nachruf

Ehemaliger Bergsträßer Jagdberater Wilhelm Kilian gestorben

Veröffentlicht
Von
red
Mehr erfahren
Sachsen-Anhalt

SPD trauert um Jens Bullerjahn

Veröffentlicht
Von
dpa
Mehr erfahren

Schweickert stand dem Rodauer Ortsbeirat als Ortsvorsteher vor, in Zwingenberg engagierte er sich als Stadtverordneter, Vorsitzender des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses, er war Stadtverordnetenvorsteher und – sozusagen zum Abschluss seiner politischen Zeit –Stadtrat und damit Mitglied des Magistrats. Politische Weggefährten sowie politische Gegner würdigten ihn als geradlinigen Menschen, für den das Wohl seiner Mitmenschen im Vordergrund stand. Die Welt durch die Parteibrille zu sehen, das habe Schweickert stets vermieden.

Träger des Bundesverdienstkreuzes

Für seine langjährigen ehrenamtlichen Verdienste, die weit über die Kommunalpolitik hinausgingen, wurde Wilhelm Schweickert mehrfach ausgezeichnet: Bereits 1977 erhielt er den Ehrenbrief des Landes Hessen, 1994 die Ehrenplakette der Stadt Zwingenberg und 1997 das Bundesverdienstkreuz. Seit 2005 trug Wilhelm Schweickert den Titel eines „Ehrenstadtrats“ der Stadt Zwingenberg.

Als echter „Rorrer“ gehört Wilhelm Schweickert über Jahrzehnte hinweg der Rodauer Feuerwehr an, früher als aktiver Feuerwehrmann, später als Mitglied der Alters- und Ehrenabteilung. Für seinen langjährigen Einsatz in der Feuerwehr wurde Wilhelm Schweickert auch hoch dekoriert. Darüber hinaus war Wilhelm Schweickert viele Jahre als Schöffe am Bensheimer Amtsgericht aktiv. red/mik/Archivbild: Neu

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger