Verkehr

Akuter Zeitdruck bei der B3-Sanierung in Zwingenberg

Das Ausschreibungsverfahren für den letzten Bauabschnitt der Erneuerung der Bundesstraße wird nächsten Mittwoch abgeschlossen. Eine Verschiebung der Arbeiten auf 2025 sei möglich.

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Michael Ränker
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Die Kosten für die vierte und letzte Etappe der B 3-Sanierung von der Landkreisgrenze bis zur Einmündung Alsbacher Straße werden auf 460 000 Euro veranschlagt, die der Bund trägt. © Thomas Zelinger

Zwingenberg. An der Schlussetappe der B 3-Erneuerung in der Ortsdurchfahrt von Zwingenberg wird zurzeit noch „mit heißer Nadel gestrickt“. Ob die 900 Meter lange Etappe von der Einmündung Alsbacher Straße im Süden bis zur Landkreisgrenze im Norden überhaupt in diesem Jahr zu einer Baustelle werden wird, das hängt vom Ausgang des Ausschreibungsverfahrens ab, wie Klaus Göbel von Hessen Mobil bei einer nur mäßig besuchten Informationsveranstaltung seiner Behörde am Montag im Diefenbachsaal des „Bunten Löwen“ erläuterte: Am kommenden Mittwoch ist der Submissionstermin, wenn dann kein Angebot vorliegt oder es nur Offerten gibt, die zu teuer sind, dann muss das Projekt aufs Jahr 2025 vertagt werden.

Schienenersatzverkehr muss ungehindert fahren können

Die Straßenbauer der Landesbehörde, die die B 3-Sanierung im Auftrag des Bundes als Baulastträger managen, stehen unter einem enormen Zeitdruck: Weil die Deutsche Bahn AG am 15. Juli mit der Generalsanierung der Riedbahn loslegt und die Strecke bis zum 14. Dezember gesperrt sein wird, darf es in dieser Zeit auf der B 3 keine Baustellen geben, denn dort müssen die Busse des Schienenersatzverkehrs ungehindert passieren können.

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Hessen Mobil bleiben also nur noch wenige Wochen, um das Zwingenberger Projekt umsetzen zu können. In der Ausschreibung wird den potenziellen Bietern daher angekündigt, dass ihnen eine empfindliche Vertragsstrafe droht, wenn der Termin nicht gehalten werden kann – vermutlich wird sich die Lust, an so einer Ausschreibung teilzunehmen, in engen Grenzen halten… Findet sich doch ein mutiges Bauunternehmen, das zu einem angemessenen Preis die in zwei Schichten aufgebaute Fahrbahnoberfläche abfräst und wieder asphaltiert und defekte Straßeneinläufe instand setzt, dann soll der Spuk innerhalb von sechs Wochen in zwei Abschnitten und unter Vollsperrung über die Bühne gehen.

Die Maßnahme soll in zwei Etappen durchgeführt werden

Der Startschuss für das Rennen gegen die Zeit soll am 3. Juni fallen, dann wird der 450 Meter lange Bauabschnitt Nord von der Mitte der Elan-Tankstelle bis zur Kreisgrenze, dem Feldweg in Verlängerung des Zwingenberger Grenzwegs, in Angriff genommen. Dieses Teilstück soll „circa“ am 21. Juni fertiggestellt sein. Ab dem 24. Juni soll sich der ebenfalls 450 Meter lange Bauabschnitt Süd anschließen, der wiederum vom Abzweig Alsbacher Straße (L 3100) bis zur Mitte der Elan-Tankstelle reicht. Am 12. Juli muss das Rennen gegen die Zeit beendet sein – dieses Datum trägt dann auch nicht mehr den Zusatz „circa“, denn ab 15. Juli soll ja der Schienenersatzverkehr ungehindert rollen können.

Bestandteil des Projekts ist auch die Modernisierung der Ampelanlage, die den Verkehr im Bereich der Einmündung Walter-Möller-Straße auf die B 3 regelt (wir haben ausführlich berichtet). Weil die neue Technik an den vorhandenen Masten installiert wird und dafür bereits eine Firma verpflichtet wurde, könnte es sein, so Klaus Göbel, dass diese Arbeiten parallel zum Start des ersten Bauabschnitts Nord erfolgen.

Die Fahrbahnsanierung kostet 460 000 Euro, die Erneuerung der Ampel-Technik schlägt mit 40 000 Euro zu Buche. Beides geht zulasten des Bundes. Mit 110 000 Euro wird die Stadt Zwingenberg zur Kasse gebeten, denn für sie baut Hessen Mobil in Höhe der Friedrichstraße eine Fußgängerampel als B 3-Querungshilfe (wir haben berichtet), zudem muss die Kommune auch für die Herstellung der Barrierefreiheit an dieser neuen Ampel und im Bereich der Querung Walter-Möller-Straße bezahlen.

Anlieger können ihre Grundstücke zeitweise nicht anfahren

Weil die auf zwei Etappen angelegte „Wanderbaustelle“ eine Vollsperrung der B3 erforderlich macht, werden die Anrainer ihre Grundstücke nicht zu jedem Zeitpunkt anfahren können. Hessen-Mobil-Mitarbeiter Klaus Göbel warb um Verständnis dafür und sicherte zu, dass die Zeiträume, in denen der Asphalt aufgebracht wird und in denen ein Befahren absolut nicht möglich ist, kurz gehalten werden. Während aller anderen Bauphasen gelte es, sich mit dem Polier – „das Bauunternehmen hat sozusagen das Hausrecht“ – abzustimmen. Und in der Tat: Auf den vorhergehenden Abschnitten der B 3-Sanierung hat das stets gut funktioniert.

Müllabfuhr wird mit dem Entsorger koordiniert

Das Thema Müllabfuhr koordiniert das Bauunternehmen auf Basis des Abfuhrkalenders mit dem ZAKB und Lieferdienste können in der Regel durch die Seitenstraßen nahe an ihre Ziele im Baustellenbereich heranfahren. Fußläufig ist alles zu erreichen, denn an den Gehwegen wird nicht gearbeitet.

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Michael Ränker
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Die letzte Etappe der B 3-Sanierung, die nun ab dem 3. Juni erfolgen soll, wurde übrigens bereits zwei Mal verschoben. Eigentlich wollte Hessen Mobil das Projekt bereits im Jahr 2022 umsetzen, und zwar in Kooperation mit der Stadt Zwingenberg, die zeitgleich ihre Kanal- und Wasserleitungen erneuern wollte. Die Kommune passte sich dem neuen Zeitplan der Straßenbehörde des Landes an und gemeinsam sollte das Vorhaben dann im Jahr 2023 angegangen werden. Doch es kam anders: Hessen Mobil vertagte das Projekt erneut, dieses Mal ging die Stadt aber bekanntermaßen nicht mit, der Leitungsbau wurde im vergangenen Jahr in die Tat umgesetzt.

Als Ansprechpartner bei Hessen Mobil nannte Klaus Göbel bei der Info-Veranstaltung in dieser Woche den Projektverantwortlichen Christoph Rausch (Telefon: 06252/59102437) sowie den für Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Jochen Vogel (Telefon: 06252/59102102).

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