Lorsch. Die Jahreshauptversammlung des Lorscher Kanarienzüchter-, Vogelfreunde- und Vogelschutzvereins stand auch im Zeichen von Ehrungen verdienter und erfolgreicher Mitglieder. In Vertretung des Bürgermeisters ehrte Stadtrat Olaf Jünge die beiden erfolgreichen Züchter Reinhold Reichl und Erik Massoth. Sie hätten mit ihren Vögeln nicht nur die Jahresmeisterschaft des Vogelvereins erreicht, sondern auch je zwei Landesmeistertitel gewonnen. Für jeden Titel überreichte er ihnen als Anerkennung je einen Stadtgutschein.
Der Ehrenvorsitzende des Vereins, Klaus Jäger, hatte einige verdiente und langjährige Mitglieder mehr auf seiner Liste. Ihnen dankte er für die Treue zum Vogelverein und für die gezeigte Unterstützung, immer begleitet vom Beifall der Anwesenden. Klaus Jäger informierte auch über die Mitglieder, die nicht kommen konnten. „Für einen Verein sind seine Mitglieder sehr wichtig, denn schließlich lebt der Verein von diesen. Nur mit seinen Mitgliedern kann er seine Ziele erreichen“, hob Jäger die Bedeutung von Ehrungen hervor. Das gelte sowohl für aktive als auch fördernde Mitglieder.
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Dass der Vogelverein bereits auf eine 95-jährige Tradition zurückblicken könne, sei unter anderem dem Engagement und der Unterstützung der Mitglieder zu verdanken, die viele Aktivitäten mitgetragen hätten, wie die Vogel- und die Naturschutzarbeit, die Vogelhaltung und -zucht, die Unterhaltung des Vogelparks und die richtungweisenden Ausstellungen. Für 25 Jahre Treue wurde Bernd Seehaus geehrt. Es sei der Schwiegersohn des verstorbenen Ehrenvorsitzenden Ernst Metz, der ihn sehr wahrscheinlich als Mitglied geworben habe.
Er sei aktiv gewesen bei verschiedenen Waldfesten und habe auch mitgeholfen bei manchem Arbeitseinsatz im Vogelpark. Leni Weder, Schwägerin von Ernst Metz, war bei vielen Waldfesten aktiv, hat sich im Tagescafé engagiert und auch immer Kuchen gebacken. Klaus Peter Peschel, Mitglied seit 40 Jahren, habe bei manchen Waldfesten mit angepackt und sich zeitweise im Vogelpark betätigt. Er sei sehr naturverbunden, was man unschwer erkennen könne, wenn man sich sein privates Anwesen ansehe. Demzufolge sei er auch am Vogel- und Naturschutz interessiert.
Mit Material half Schmitt, mit dem Wasseranschluss Brunnengräber
Hermann Schmitt, einst Inhaber eines Baustoffhandels, habe den Verein mit sehr preisgünstigen und mitunter kostenlosen Materiallieferungen unterstützt, die für den Vogelpark und seine Ausstellungen benötigt worden seien. 60 Jahre ist Otto Brunnengräber dabei. In der Zeit, in der er beim Wasserverband beschäftigt war, habe er dem Verein bei der Verlegung des öffentlichen Wasseranschlusses im Vogelpark geholfen. Mit seiner Ehefrau Irma, die leider schon verstorben ist, war er auch regelmäßiger Besucher der Waldfeste. Wenn der Gesangverein Liederkranz nach dem Volksliedersingen im Vogelpark einkehrte, sei Otto mit seiner Irma ebenfalls mit von der Partie gewesen. Lieselotte Döbel habe nach dem Tod ihres Ehemannes Adolf, der dem Verein sehr verbunden gewesen sei, dessen Mitgliedschaft auf ihren Namen weiterlaufen lassen. Die beiden gehörten zu den treuen Besuchern der Waldfeste und haben sicher auch den einen oder anderen Kuchen dafür gebacken.
Fassoth fertigte unentgeltlich Nisthilfen zum Verkauf an
Klaus Jäger informierte darüber, dass Heinrich Fassoth ebenfalls seit 60 Jahren mit dem Verein verbunden sei. „Er zählte mit seiner Frau nicht nur zu den regelmäßigen Besuchern unseres Waldfestes, sondern auch unsere Ausstellungen interessierten ihn sehr. Für den Vogelpark hat er vor wenigen Jahren eine stattliche Anzahl von Nisthilfen kostenlos angefertigt, die wir dann verkaufen konnten. Lediglich die Auslagen haben wir ersetzt“, lobte der Laudator. Heinrich Wachtel sei vor 60 Jahren vermutlich von seinem Schwager Alfred Emig, der im Verein überaus aktiv gewesen war, geworben worden. Es sei schön, dass er dem Verein so lange die Treue gehalten habe.
Seit 65 Jahren ist Günter Drayß Mitglied. Er sei über etliche Jahre als Beisitzer Mitglied des Vorstandes gewesen, über einen längeren Zeitraum auch ein großer Aktivposten im Vogelpark. Obwohl gesundheitlich angeschlagen, helfe er ab und an noch im Vogelpark. Für die Vogel-Ausstellungen habe er bei der Stromversorgung der Volieren mitgewirkt, und bei den Waldfesten habe er über viele Jahre mit Hand angelegt, insbesondere beim Bierzapfen.
Hans Jäger, der dieser Tage seinen 85. Geburtstag feiern konnte, war vor 70 Jahren als 15-Jähriger in die Jugendgruppe des 1951 gegründeten Vereins eingetreten und halte ihm seitdem die Treue. Bei etlichen Ausstellungen und im Vogelpark habe er seine malerischen Talente zum Einsatz gebracht, manche Verputzerarbeiten übernommen. Als Duo sei er mit Helmut Horn bei den Waldfesten viele Jahre am Grill aktiv gewesen, habe auch bei der Gestaltung der Spendenkasse maßgeblich mitgewirkt. Hans Schumacher hält seit 70 Jahren als förderndes Mitglied dem Verein die Treue. Das gilt auch für Konrad Schumacher, der als 15-Jähriger in die Jugendgruppe des Vereins eingetreten ist.
Bierbaum nimmt mit 90 Jahren noch an Veranstaltungen teil
Als sich 1949, vor 75 Jahren, die beiden Vogelvereine zu einem Verein zusammengeschlossen haben, ist Horst Bierbaum als 16-Jähriger in den Verein eingetreten. Nachdem zwei Jahre später eine Jugendgruppe gegründet wurde, schloss er sich dieser an. Er sei auch mit 90 Jahren nach wie vor am Vereinsgeschehen sehr interessiert, sei Teilnehmer an Waldfesten, Ausstellungen und Vorträgen gewesen, und regelmäßig ist er noch bei Mitgliederversammlungen zu sehen. „Heinrich Rhein ist 1949 im Alter von 15 Jahren in den damals gegründeten Verein eingetreten, wo er Mitbegründer war“, betonte Jäger. „Sein Interesse am Vereinsgeschehen unterstreicht er durch den Besuch mancher Vereinsveranstaltung.“ Alle langjährigen Mitglieder wurden von Nicolai Poeplau mit einer gerahmten Urkunde, einer hölzernen Vogelsilhouette, einer Flasche Wein und einem Glas „Original Birkengarten Blütenhonig“ ausgezeichnet.
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