Verein „Alte Burg“

Tipps und Tricks für einen prächtigen Staudengarten

Birgit Rinke hielt einen Vortrag zum Thema naturnahe Staudenbeete im Diefenbachsaal des Restaurants Bunter Löwe.

Von 
Christa Flasche
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Viel Stauden bilden nach ihrer schönen Blüte auch noch hübsche Samenstände. © Andrea Warnecke

Zwingenberg. Seit zwei Jahren organisiert der Verein „Alte Burg Zwingenberg “ im Winterhalbjahr Vorträge zu Naturschutz, Landschaftspflege und Artenvielfalt. Auch im Herbst 2024 startete wieder eine solche Vortragsreihe, diesmal zum Thema „Unsere Landschaft, unsere Heimat – Expertise vor Ort“. Der Vortrag zum Thema naturnahe Staudenbeete von Birgit Rinke fand Mitte Januar im gut besetzten Diefenbachsaal, im Restaurant Bunter Löwe in Zwingenberg statt. Rinke ist von Beruf Landschaftsgärtnerin und ihre Schwerpunkte sind der Natur- und Umweltschutz. Die Vorträge bieten ökologische, historische und sozialwissenschaftliche Einblicke in unser Verhältnis zu Tieren, Pflanzen und Landschaften. Kurz gesagt über das alltägliche Leben von, in und mit der Natur.

Wichtige Tipps für die Gartengestaltung

Rinke ging im ersten Teil intensiver auf die verschiedenen Böden und deren Beschaffenheit ein, auf denen die Pflanzen später gedeihen sollen. Die Böden unterteilen sich in lehmige, trochene, frische, feuchte und nasse Untergründe. Nicht jede Pflanze verträgt damit also alles an Bodenqualität. Vor der Pflanzung, so die Expertin, müsse man den Untergrund lockern, von Unkraut und Rasen befreien und eventuell Kompost einbringen. „Der Boden ist ein Ökosystem und ein toller Dünger”, ergänzte Rinke.

Böden bilden ständig neue Strukturen, die allerdings mit der Fräse wieder kaputt gemacht würden, gab sie als weiteren Tipp. Auch als Privatperson könne man eine Analyse des Bodens machen lassen, so ein Hinweis der Referentin. Vor der späteren Bepflanzung sollte man sich vorher schon ein Bild davon gemacht haben, welche Stauden man haben möchte, auch was Größe und Farbauswahl betrifft. Dazu hatte sie Bilder dabei, die als Beispiel dienten. „Und natürlich muss man noch die Blumenzwiebeln einplanen, die man auf dem Areal pflanzen möchte”, gab sie zu bedenken. Von Folien im Beet riet die Fachfrau dringend ab.

Birgit Rinke, Landschaftsgärtnerin mit Schwerpunkt auf Natur- und Umweltschutz, sprach bei ihren Vortrag über die Bedeutung der Bodenbeschaffenheit, Pflanzenauswahl und Pflege. © Thomas Zelinger

Dadurch behindere man die kleinen Helfer im Garten, wie zum Beispiel auch Würmer, die beim Lockern des Bodens helfen. Bei den Pflanzen sollte man sich vorher ebenfalls informieren, ob sie es lieber sonnig, halbschattig oder schattig haben möchten. Das Mulchen, so Rinke, solle man im Blick haben, wenn man Stauden wählt, die im Schatten oder Halbschatten stehen. Beim Thema Rindenmulch verwies sie auf dessen unterschiedliche Beschaffenheit und dass zum Beispiel die Rinde der Pinie eine sehr stabile Konsistenz hat.

Unterschiede verschiedener Pflanzenarten

Für jeden Gärtner und jede Gärtnerin müsse natürlich klar sein, dass man seinen Staudengarten auch entsprechend gut wässern müsse, damit man möglichst lange Freude daran hat. Bei den Pflanzen erklärte Rinke im zweiten Teil des Vortrags noch kurz die Unterschiede zwischen autochthone Pflanzen, Neophyten und Archäophyten.

„Pflanzen und Tiere sind aufeinander angewiesen und auch das muss man im Vorfeld einkalkulieren und wissen”, so die Referentin. Außerdem sei ein Garten eine dynamische Angelegenheit und das was man heute pflanzt, könne in wenigen Jahren schon komplett anders aussehen. Der knapp einstündige informative Vortrag war sehr praxisnah, durch Bildmaterial anschaulich gemacht und zwischendurch bestand für die Gäste die Möglichkeit Fragen zu stellen. Am Ende konnte man Rinke auch gerne persönlich zur eigenen Gartengestaltung befragen.

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red
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Der nächste Vortrag findet am 20. Februar statt. Thema ist „Unser Wald im Klimawandel: Ansichten – Einsichten – Aussichten“. Referent ist Dirk Ruis-Eckhardt von Hessen-Forst, Revier Bensheim.

Am 13. März geht es um „Die Pflanzenwelt entlang des Blütenweges“. Darüber referiert Annette Modl, Botanische Vereinigung für Naturschutz in Hessen, Kreis Bergstraße, Nabu Kreisverband Bergstraße/Bensheim-Zwingenberg.

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