Rodau. In diesem Frühjahr soll aus der Theorie endlich Praxis und der Ein- beziehungsweise Ausgang des Rodauer Dorfgemeinschaftshauses barrierefrei werden. Das teilte Erste Stadträtin Karin Rettig den Mitgliedern des Rodauer Ortsbeirats in dessen Sitzung am Donnerstagabend im Rahmen der Haushaltsplanberatungen mit. Der Auftrag sei noch am Ende des alten Jahres vergeben worden, die Umsetzung solle nun bis Ostern erfolgen. Die Kosten dafür belaufen sich auf 12 000 Euro – eine Summe, die der Ortsbeirat in dieser stattlichen Höhe so nicht erwartet hatte.
Beschluss der Stadtverordneten erfolgte bereits 2023
Der Beschluss, den Ein- beziehungsweise Ausgang des Stadtteil-DGH barrierefrei umzubauen, den hatte die Stadtverordnetenversammlung bereits im Oktober 2023 gefasst. Das höchste Beschlussgremium war dabei einer Initiative der CDU-Fraktion gefolgt. Die hatte beantragt, dass Magistrat und Stadtverwaltung zunächst prüfen sollen, „mit welchen Mitteln der Zugang zum DGH barrierefrei gestaltet werden kann“, um dann im zweiten Schritt das dafür erforderliche Budget in den kommunalen Haushaltsplan für das Jahr 2024 einzustellen. Eine Idee, wie die Barrierefreiheit vielleicht erreicht werden kann, lieferten die Christdemokraten unter Fraktionsvorsitz von Christoph Neumeister gleich mit: Eventuell könne ein elektrischer Türöffner Abhilfe schaffen.
Die Initiative der CDU griff einen Hinweis von Waltrud Orluk auf. Die Initiatorin des Rodauer Seniorentreffs hatte im Rodauer Ortsbeirat Klage darüber geführt, dass vor allem für Menschen, die mit einem Rollator unterwegs sind, das Betreten und Verlassen des Dorfgemeinschaftshauses ein Problem sei. Zwei in kurzem Abstand aufeinanderfolgende und dadurch einen Windfang bildende Türen verschließen das Domizil an der Zwingenberger Straße 5, das auch dem Seniorentreff als Versammlungsstätte dient.
Für Personen mit Einschränkungen ein Hindernislauf
Für Gehbehinderte werde das Betreten und Verlassen fast schon zu einem Hindernislauf, ergriff Frau Orluk im Vorfeld einer Sitzung des Ortsbeirats das Wort und forderte Politik und Verwaltung dazu auf, endlich Abhilfe zu schaffen. Eben das soll jetzt geschehen – die Begründung der CDU lautete seinerzeit:
„Das Dorfgemeinschaftshaus wird von verschiedenen Gruppen für private und Vereinsveranstaltungen verwendet. Insbesondere seien hier die Sportgruppe 60+ und der Seniorennachmittag erwähnt. Wie in einer Ortsbeiratssitzung durch die Organisatorin des Seniorennachmittags kürzlich berichtet, stellt die Eingangstür für Senioren allerdings ein nicht unbeträchtliches Hindernis dar und kann insbesondere im Zusammenhang mit einem Rollator nicht selbstständig geöffnet werden.“ Nachdem der Rodauer Ortsbeirat den CDU-Antrag einstimmig gebilligt hatte, war die Beschlussfassung über den auch aus Sicht der Zwingenberger Sozialdemokraten „sehr sinnvollen Antrag“ (Regina Nethe-Jaenchen, SPD-Fraktionsvorsitzende) ebenfalls nur eine Formsache. Eine wirkliche Debatte gab es nicht; GUD-Fraktionsvorsitzender Ulrich Kühnhold wies lediglich darauf hin, dass die DGH-Türen auch als Fluchtwege erhalten bleiben und sich daher komplikationslos öffnen lassen müssen.
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