Zwingenberg. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Jubiläum „750 Jahre Stadtrechte Zwingenberg“ veranstaltete die Stadt Ende August ein Europäisches Picknick. Begegnungen, Austausch, Gespräche waren die Leitgedanken des bunten Events im Stadtpark, zu dem Bürgerinnen und Bürger und Delegationen aus den Partnerstädten Brisighella, Pierrefonds und Tetbury eingeladen waren.
In der Vorbereitungsphase dieses Ereignisses hatte ein Gespräch mit der Künstlerin Ulrike Fried-Heufel stattgefunden. Holger Habich, der zu dieser Zeit noch das Amt des Bürgermeisters bekleidete, trug Frau Fried-Heufel bei diesem Treffen seine Idee vor, während des Europäischen Picknicks von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein gemeinsames „Europäisches Kunstwerk“ auf Leinwand gestalten zu lassen. Die detaillierte Ausführung war der Künstlerhand überlassen.
Die Fragestellung war dabei, welche Möglichkeiten es gibt, die Mitwirkenden mit Farbe und Pinsel „zusammenzuführen“, ihnen „freie Hand“ zu lassen und dennoch ein zentrales und verständliches Symbol zu setzen. Nach einem intensiven Gedankenaustausch war Michelangelos berühmtes Deckenfresko „Die Erschaffung des Adam“ aus der Sixtinischen Kapelle in Rom das ideale Motiv, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Die sich fast berührenden Finger symbolisieren Annäherung, Begegnung und Freundschaft. Bildmittig gesetzt und vor dem kreativen Prozess überklebt, bildete dieses Werk Michelangelos die Basis für das Europäische Kunstwerk, das die Mitwirkenden in Unkenntnis des prägenden Motivs spontan und mit bunten Emotionen gestalten konnten.
Sand und Erde aus Partnerstädten wurden verarbeitet
Die Gäste konnten mit Pinsel, Spachtel auch mit Beimischung von Sand und Erde aus den Partnerstädten ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Begleitet von der Musik der „Banda del Passatore Di Romana“ aus Brisighella kamen im Laufe des vierstündigen Malprozesses mehr als 40 gut gelaunte Mitwirkende zusammen.
Im Anschluss an die Aktion wurde das Gemälde im Atelier von Ulrike Fried-Heufel farblich in seine finale Form gebracht. Nach der Fertigstellung wurde das Europäische Kunstwerk Ende November im Rathaus platziert. „Der Ausstellungsort im Rathaus ist ideal gewählt – Menschen vor Ort und über Grenzen hinweg ,vereinen’ sich auf künstlerische Weise in diesem Werk: Das Kunstdokument des Jubiläumsjahres hat hier einen würdigen Platz gefunden“, heißt es abschließend. red/eh
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