Zwingenberg. Fünf Tage lang konnten die 13 Vorschulkinder der Kindertagesstätte Tagweide in Zwingenberg, die auch die „Weltentdecker-Gruppe“ genannt werden, die Besonderheiten der verschiedenen Naturwissenschaften entdecken. Jeden Tag stand ein neuer Schwerpunkt auf dem Programm.
Angefangen mit dem Magnetismus, lernten sie das Prinzip der Anziehung und Abstoßung kennen, aber auch, welche Gegenstände magnetisch sind, und welche nicht. Der Frage, ob das Magnetfeld um uns herum spürbar ist und für wen, wurde ebenso auf den Grund gegangen. An Tag zwei drehte sich alles um Luft– wo sie ist, warum es diese gibt und wie man sie spürt.
Die Weltentdecker lernen, wie ein Kaleidoskop funktioniert
Das Thema des dritten Tages sei eindeutig das Highlight für die Mädchen und Jungen gewesen, berichtete die Projektleiterin: Die Lava-Lampe. In diesem Zuge wurden die Elemente Luft, Wasser und Öl gleich mit erklärt. Der vorletzte Tag stieß bei fast ebensovielen auf Begeisterung. Es wurden Salzkristalle gezüchtet.
An diese Sache mussten die Kinder mit Geduld herangehen, denn die Kristalle benötigen eine Woche lang Zeit, um zu wachsen. Mit einer Lupe können sie aber täglich ganz genau beobachtet werden.
Der letzte Projekttag beschäftigte sich mit optischen Täuschungen. Es wurde gefragt, warum sich das Auge überhaupt täuschen lasse, Mandalas wurden bestaunt und das Kaleidoskop entdeckt. Nach den fünf Tagen des Experimentierens erhielten alle teilnehmenden Kita-Kinder ein „Forscherdiplom“, auf dem alle erlangten Kenntnisse und behandelten Themenbereiche dokumentiert waren.
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Projektleiterin Silvia Schäfer studierte Biologie in Heidelberg. Eines Tages packte sie die Motivation, Kinder für das naturwissenschaftliche Forschen zu begeistern und ihre Freude und Neugierde zu wecken. „Noch geht es hier nicht um Wissensvermittlung, vielmehr sollen die Kinder Spaß am Staunen haben“, erklärte sie. Die Projekttage in der Kita deckten hauptsächlich die Bereiche Physik und Chemie ab.
Silvia Schäfer arbeitet mit verschiedenen Bildungsstätten zusammen. Dabei geht sie auf deren Wünsche ein und passt sich dem Programm der Einrichtungen an. Die für Projekte benötigten Materialien bringt sie immer selbst mit. „Natürlich kommen die Kinder auch im Alltag mal mit Naturwissenschaften in Berührung, aber so eine tiefgreifende Woche, in der man selbst etwas ausprobiert ist schon ein Highlight“, verriet sie.
Auch Anna Malki, Leiterin der Kita Tagweide in Zwingenberg, freute sich über den sichtlichen Erfolg der Experimentiertage in der Einrichtung: „Den Kindern gibt so etwas neuen Input, aber auch wir Erzieher tauchen tiefer in die Themen ein und haben neue Erkenntnisse im Mint-Bereich erlangen können“. Unter Mint-Fächern werden Inhalte aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik verstanden.
Die Kita bemühe sich ohnehin, den Kindern ein umfassendes und förderndes Vorschulprogramm bieten zu können, damit die Mädchen und Jungen gut für die Grundschule vorbereitet sind. In diesem Zug wurde sogar ein eigener Themenplan, der sich von Oktober bis Juli zieht, für die Vorschulkinder entwickelt. Er nennt sich „Ausblick auf das letzte Jahr“. Jeden Monat beschäftigt man sich mit einem neuen Themenbereich.
Das erste Thema war „Körperwahrnehmung“ im November. Im Dezember beschäftigte man sich mit den Sinnen, im Januar mit Farben und Formen und im Februar mit Rhythmus und Mustern. Ab März trat das Thema Sprache in den Fokus, im April das Erzählen.
Der Monat Mai beruhte – passend zu der Mint-Projektwoche – auf Experimentieren und Forschen. Ab Juni geht es weiter mit Bauen und Gestalten, ein Abschlussfest wird im Juli gefeiert.
Die Erzieher der Kita suchen sich jeweils im Vorfeld ein Thema aus und machen sich mit den zu vermittelnden Inhalten vertraut. „Wir informieren uns sehr genau, was wir den Kindern erklären möchten und behandeln den Input dann detailliert mit ihnen gemeinsam“, betont die Leiterin.
Da die Mint-Woche bei den Vorschulkindern ausnahmslos positiv angekommen sei, werde man künftig auch weitere Projektwochen anstreben.
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