Zwingenberg. Am dritten Wochenende im August wird in Zwingenberg traditionell Kerb gefeiert. Vom 19. bis 21. August, Samstag bis Montag, wird der Parkplatz vor der Melibokushalle zur Partyzone. Durchgeführt wird die Kirchweih vom Verein zur Erhaltung der Zwingenberger Traditionskerb (VEZT).
Der Start in die drei „Feiertage“ erfolgt am Samstag (19.) um 18. 30 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst. Dem Fassbieranstich (19 Uhr) schließt sich die Eröffnungsrede der Kerb sowie ein weiterer Höhepunkt an: die Vorstellung der Traditionsfiguren Kerwevadder und Mundschenk.
Die beiden Posten für die diesjährige Auflage sind seit langem vergeben. Wer in den Rollen steckt, wird allerdings – eine Spezialität der Zwingenberger Kerb – erst am Abend der Eröffnung öffentlich verkündet. Bis dahin sind die Personalien ein Geheimnis. „Das wissen vorher nur vier Personen“, erklärt Giacomo Tasca, der VEZT-Vorsitzende, bei einem Pressegespräch. „Wir und die beiden, die die Rollen übernehmen“, ergänzt VEZT-Vize Carlo Schuchmann.
Die beiden Ämter sind beliebte Jobs im ältesten Bergstraßenstädtchen. Bisher hat der Verein keine Probleme die Positionen von Kerwevadder/Kerwemudder und Mundschenk/Mundschenkin zu vergeben, wie das VEZT-Führungsduo unterstreicht. Kandidaturen für die Posten sind übrigens „jederzeit gerne“ möglich. „Alle, die mitmachen wollen, sind herzlich willkommen. Über Bewerbungen von Frauen würden wir uns freuen.“ Abgerundet wird der erste Kerwetag mit Musik: Ab 20 Uhr spielt das „Alan Best Orchestra“ auf der Bühne vor der Melibokushalle.
Die dreitägige Kerb personell zu besetzen, ist für die ehrenamtliche Mannschaft des VEZT jedes Jahr eine Herausforderung. Aber der Verein verfügt über ein stabiles Personalfundament und kann auch in diesem Jahr mit zahlreichen Helfern rechnen. Rund 70 Personen sind im Einsatz, um den Festbetrieb an den drei Tagen zu managen. Kooperationspartner des Kerwevereins ist der Gesangverein Sängerkranz. Die Aufgabenverteilung ist dabei eine eingespielte Angelegenheit. „Wir kümmern uns um die Getränke, der Sängerkranz um das Essen“, fasst Giacomo Tasca kurz zusammen. Außer vom Sängerkranz wird der VEZT während der Vorbereitung und Durchführung der Kerb noch von einzelnen Privatleuten, von den „Motorradbuben“ und den „Lustigen Bierwanderern“ unterstützt.
In diesem Jahr muss das Fest mit weniger Platz auf dem Parkplatz vor der Melibokushalle auskommen. Grund sind die Container für die Melibokusschule, die unlängst im mittleren Bereich des Areals aufgestellt wurden. Die Kerb muss deswegen mit Fahrgeschäften und Schaustellern ausweichen. Die Melibokusstraße wird etwa vom (ehemaligen) Bauhof bis zur Schulstraße mit in den Festbetrieb einbezogen. Kinderkarussell und Hüpfburg wird es geben, einen Autoscooter aus Platzmangel dagegen nicht. Dass sich die verkleinerte Kerwe-Zone negativ auf die Stimmung auswirkt, erwarten Tasca und Schuchmann nicht. Auf das Feuerwerk verzichtet der Verein erneut aufgrund der erhöhten Brandgefahr im Sommer.
Nach dem Eröffnungstag steht am Sonntag (20.) ab 14 Uhr der Kerwe-Umzug an. Die Strecke des „Bunten Wurms“ durch die Stadt bleibt nahezu unverändert. Für Giuseppe Tasca, Sohn des VEZT-Vorsitzenden, ist es die Premiere als verantwortlicher Zugleiter. „Das ist jede Menge Arbeit“, berichtet der 24-Jähriger, der zu den jüngsten Zugleitern in der Geschichte der Kerb gehören dürfte.
Den Stab des Zugleiters übernimmt Giuseppe Tasca von Bernd Timmermann. „Bernd wollte die Aufgabe in die Hände von Jüngeren legen“, erklärte Giacomo Tasca den Wechsel auf dieser Position. Als VEZT-Beisitzer hat Giuseppe Tasca in den vergangenen Jahren bereits an der Seite von Timmermann bei Planung und Durchführung des Zuges mitgewirkt. Im Anschluss an Darbietungen der am Umzug beteiligten Musikzüge und der Kerweredd übernehmen am Sonntag ab 17.30 Uhr die „Pink Panthers“ das musikalische Kommando auf dem Festplatz.
Beim abschließenden Frühschoppen am Montag, der um 10 Uhr startet, sorgt die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Zwingenberg als „Die Zwingenberger Musikanten“ für die musikalische Umrahmung. Als finaler Programmpunkt wird im Verlauf des Vormittags von einer Jury die Prämierung der schönsten Motivwagen vorgenommen. Der Gewinn des Wettbewerbs war in der Vergangenheit für die Zwingenberger Nummer eins verbunden mit dem „Startrecht“ beim Winzerfestumzug in Bensheim.
Da die Stadt Zwingenberg diesmal beim Bensheimer Festumzug mit einem eigenen städtischen Motivwagen aufschlagen wird, fällt diese Zugabe für den Sieger des bunten Wurms in diesem Jahr weg. eh
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